Home | Pressedienst PressespiegelTermine | Aktuelles |

Pressestelle des Lesben-
und Schwulenverbandes (LSVD)



12. 04.2005

Erinnerung an das Männerlager Ravensbrück und dezentrales Gedenken an Rosa Winkel-Häftlinge in Sachsenhausen

Am Sonntag, dem 17. April 2005, finden die Veranstaltungen zum 60. Jahrestag der Befreiung der Häftlinge in den Konzentrationslagern Ravensbrück und Sachsenhausen statt.

Erstmals findet ein Gedenken auf dem Standort des Männerlagers in Ravensbrück statt. Nahe dem Tor in der Außenmauer des Häftlingslagers werden zwei Ansprachen an das Männerlager erinnern:

Gegen 12:20 Uhr sprechen nahe dem Tor in der östlichen Außenmauer (2.
Lagerstr.)

  • Eberhard Zastrau, der für den Lesben- und Schwulenverband in Deutschland
    (LSVD) dem Beirat der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten angehört,
  • Walter Morgenbesser, der als Kind im Männerlager inhaftiert war und heute in
    Holon, Israel, lebt.

Die dezentrale Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an die Rosa-Winkel-Häftlinge in Sachsenhausen findet statt gegen 14:00 Uhr an der Gedenktafel im Zellenbauhof.

Es spricht Andreas Pretzel über die Prozesse des Jahres 1939, in denen die NS-Justiz mit den Zuständen im Konzentrationslager Sachsenhausen konfrontiert wurde. Vor ordentlichen Gerichten in Berlin wurden Häftlinge des KZ Sachsenhausen wegen tatsächlicher oder vermeintlicher Lagerhomosexualität angeklagt. In den Vernehmungen äußerten sie sich auch zu den Zuständen des Häftlingsalltags in Sachsenhausen.

Zum Männerlager in Ravensbrück:

Nach der Befreiung des Konzentrationslagers hatte sowjetisches Militär das Gelände genutzt und an die Stelle der einstigen Häftlingsbaracken eigene Bauwerke gesetzt. Nach und nach konnten diese Hinterlassenschaften der militärischen Nutzung beseitigt werden. Erst in diesem Jahr ist das gesamte Areal wieder überschaubar. So können Gedenkveranstaltungen sowohl auf dem Standort des Zeltes wie im Bereich des einstigen Männerlagers realisiert werden.

Erst zum zweiten Mal wird überdies zum Jahrestag der Befreiung in Redebeiträgen an dessen einstigem Standort an das Männerlager in Ravensbrück erinnert. Zum 51. Jahrestag war im Jahr 1996 nach einem Rundgang über das Gelände des Jugend- und Vernichtungslagers Uckermark von der außerhalb des Häftlingslagers gelegenen Straße aus eine Rede zur Erinerung an das Männerlager gehalten worden.

Das Männerlager in Ravensbrück bestand von 1941 bis 1945. Es war ein kleines Lager, in das nach den erhaltenen Nummernbüchern insgesamt etwas über 20.000 Männer verschleppt worden waren, es war eingerichtet worden, um besonders schwere Arbeiten insbesondere beim Ausbau des KZ Ravensbrück erledigen zu lassen, es war für eine regelmäßige Zahl von ca. 2.000 Häftlingen geplant worden.

Organisatorische Hinweise:

Zur Anreise ab Berlin:

Um 8:00 Uhr fahren vom ver.di-Haus, Köpenicker Str. 30 nahe dem Ostbahnhof, Kleinbusse, die rechtzeitig zur zentralen Gedenkveranstaltung in Ravensbrück sein werden (Beginn:10:00 Uhr). Anmeldungen bitte bei bock@verqueer.de.

Mit dem Zug kann man ab Berlin Lichtenberg (beide Züge fahren nicht über Zoo und Spandau!) mit Interconnex um 10:07 Uhr oder mit dem Interregio um 10:43 nach Fürstenberg (Havel) fahren. Der erste Zug erreicht Fürstenberg rechtzeitig, um vom Bahnhof zu Fuß zur Gedenkstätte zu gelangen, der zweite Zug macht wahrscheinlich eine Fahrt mit dem Taxi erforderlich. Zugfahrt von Fürstenberg nach Oranienburg um 13:15 ab Fürstenberg (Havel), auch dies ist eine knappe Verbindung.

Weitere Informationen, insbesondere das Grußwort des LSVD zum 60. Jahrestag der Befreiung der Konzentrationslager Ravensbrück und Sachsenhausen auf
http://sachsenhausen.gedenk-ort.de/.

Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD) Pipinstr. 7
50667 Köln
Postfach 103414
50474 Köln
T. (0221) 925961-15
F. (0221) 925961-11
lsvd@lsvd.de
www.lsvd.de
 


[Impressum] [Feedback] [Sitemap]