21. März 2004Lesben- und Schwulenverband setzt
Bundesregierung Frist bis zum CSD im Juni
Forderung nach Antidiskriminierungsgesetz und
Gleichstellung
von Lebenspartnerschaften
Zu den Ergebnissen des LSVD Verbandstages, der heute in Köln zu Ende
ging, erklärt LSVD-Sprecher Manfred Bruns:
Wir setzen der Bundesregierung eine Frist. Bis zum Christopher-Street
Day (CSD) im Juni fordern wir von der Bundesregierung:
- Ein Gesetz zur Überarbeitung der Eingetragenen Lebenspartnerschaft,
mit einer umfassenden Gleichstellung in allen Bereichen, die nicht der
Zustimmung des Bundesrates bedürfen. Dazu zählt die
Hinterbliebenenversorgung in der gesetzlichen Rentenversicherung ebenso
wie das Adoptionsrecht.
- Einen neuen Anlauf in Richtung Bundesrat durch die Neueinbringung
eines verbesserten Ergänzungsgesetzes zur Gleichstellung in so wichtigen
Fragen wie dem Steuerrecht.
- Eine taugliche Gesetzesvorlage für ein umfassendes
Antidiskriminierungsgesetz.
Wenn die Gleichstellung der Lebenspartnerschaft und das
Antidiskriminierungsgesetz nicht vorankommen, muss sich die
Bundesregierung mitten im Sommer 2004 warm anziehen. Dann werden wir dafür
Sorge tragen, dass die CSD-Paraden, zu denen Hunderttausende von Schwulen
und Lesben auf die Straße gehen, dieses Jahr zu Massen-Protesten gegen die
Untätigkeit der Bundesregierung werden.
Darüber hinaus verabschiedete der LSVD Verbandstag Wahlprüfsteine zur
Europawahl am 13. Juni 2004.Die Parteien sollen sich dazu äußern, wie sie
zu einer umfassenden Antidiskriminierungspolitik auf europäischer Ebene
sowie zum Thema EU-Menschenrechtspolitik für Lesben, Schwule und
Transgender stehen. Eine weitere Resolution zur rechtlichen Gleichstellung
von Regenbogenfamilien formuliert familienpolitische Forderungen an die
Bundesregierung.
Die Staatsministerin im Auswärtigen Amt Kerstin Müller referierte zum
Thema Menschenrechte für Lesben und Schwule, bevor schließlich der LSVD
Verbandstag einen neuen Bundesvorstand wählte. Neu in den Vorstand gewählt
wurde mit großer Mehrheit Uta Kehr. Wieder gewählt wurden mit großer
Mehrheit Axel Blumenthal, Manfred Bruns, Günter Dworek, Antje Ferchau,
Eduard Stapel und Jacques Teyssier. Volker Beck kandidierte nicht wieder
für den Vorstand. Ihm wurde unter großem Applaus für seine langjährige
Arbeit gedankt.
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