Bund Lesbischer und Schwuler JournalistInnen:
Schmuddel-Fantasien im Hetero-Milieu?
Die Berichterstattung vieler Nachrichtenagenturen und Zeitungen über
den tragischen Tod Rudolf Moshammers ist geprägt von Klischees und
unreflektierten Vorurteilen, findet der Bund Lesbischer und Schwuler
JournalistInnen (BLSJ).
Vom "Mord im Homosexuellen-Milieu" ist die Rede und BILD titelt
ungelenk:
"Stieg im Homo-Milieu der Killer in sein Auto?".
"Gerade Journalistinnen und Journalisten sollten bei ihrer
Berichterstattung immer an die Wirkung ihrer Texte denken", appelliert
Martin Rosenberg an die Kolleginnen und Kollegen der Medien: So ist
verschiedentlich von polizeilichen Ermittlungen im
"Homosexuellen-Milieu" die Rede, obwohl es so etwas ebenso wenig gibt
wie ein "Heterosexuellen-Milieu".
Die Behauptung, dass im Homosexuellen-Milieu ermittelt würde, ist
zumindest sprachlich völliger Unsinn. Darüber hinaus zementieren solche
Phrasen unbewusst Klischees über Homosexuelle, die damit kollektiv
verunglimpft werden.
"Schließlich gibt es weitaus mehr heterosexuell Veranlagte, die die
Dienste von Prostituierten in Anspruch nehmen als Schwule", stellt der
Wissenschaftsjournalist Axel Bach fest und appelliert an die Kolleginnen
und Kollegen, vor dem Schreiben ihre Wortwahl kritisch zu reflektieren.
Der BLSJ ist ein bundesweit tätiger Fachverband lesbischer
Journalistinnen und schwuler Journalisten. Er wurde im April 1997
gegründet. Vertreten sind KollegInnen aus allen Medienbereichen:
bundesweite und regionale Zeitungen, Magazine, Radio, Fernsehen, Online
und PR. Kontakt zum BLSJ: info@blsj.de
Siehe auch
www.homosexuellen-milieu.de
Axel Bach
-Vorstand-
B L S J e.V.
Bund Lesbischer und Schwuler JournalistInnen
bach@blsj.de
http://www.blsj.de
http://www.felix-rexhausen-preis.de
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