Pressemitteilung des Bundesverbandes der
Eltern, Freunde und Angehörigen von Homosexuellen (BEFAH) vom 13,04,2005:"Unsere Kinder mittendrin, nicht außen vor"
Eltern homosexueller Kinder schaffen sich einen breiten
Blickwinkel
Berlin. Das Bundeselterntreffen des Bundesverbandes der Eltern, Freunde
und Angehörigen von Homosexuellen e. V. (BEFAH) ging am vergangenen
Sonntag mit äußerst positiven Erkenntnissen und Ergebnissen in Berlin zu
Ende. Die knapp 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Deutschland
diskutierten während der drei Tage des Treffens über ihre eigenen
Erlebnisse und Erfahrungen und sprachen über die Wahrnehmung ihrer
homosexuellen Kinder, Geschwister und Freunde in Gesellschaft und
Öffentlichkeit.
"Eltern und Kinder sprechen wieder miteinander", zieht Sigrid Pusch, erste
Vorsitzende des BEFAH, ein Fazit. "Wir haben einen breiteren Blickwinkel
geschaffen, durch den sich Eltern und Kinder wieder einander nähern und
die Welt farbenfroher wahrnehmen können." Private, sehr individuelle
Schilderungen wechselten sich mit Berichten aus der wissenschaftlichen
Forschung ab und wurden durch viele Praxisbeispiele aus der täglichen
Arbeit ergänzt. Zwischen den Vorträgen hatten die Teilnehmerinnen und
Teilnehmer Gelegenheit sich auszutauschen und ihre eigenen Erfahrungen mit
denen von Eltern, Freunden und Angehörigen aus anderen Teilen Deutschlands
zu besprechen. Die Vielseitigkeit der Referenten und Teilnehmer wurde
gelobt, denn so waren angeregte Gespräche möglich, die den Eltern Kraft
und Elan geben, weiter für ihre homosexuellen Kinder einzustehen. "Wenn
Kinder und Eltern wieder vermehrt zueinander finden", meint Sigrid Pusch,
"dann haben wir mit diesem Bundeselterntreffen sehr viel erreicht."
Die hohe Qualität der Vorträge zog neben den Eltern auch viele ihrer
Kinder an, die gemeinsam über ihr Leben, ihr Coming-Out und das Umgehen
damit in der Familie, in der Nachbarschaft sowie Kollegen und Freunden
gegenüber sprachen. Knapp 20 Teilnehmer waren zum ersten Mal bei einem
Bundeselterntreffen, das von einem harmonischen und vertrauensvollen
Umgang miteinander geprägt war. Der Regierende Bürgermeister von Berlin,
Klaus Wowereit, der die Tagung eröffnete, ebnete den Weg für die zentrale
Botschaft des Bundeselterntreffens. Die Arbeit des BEFAH zeige sich in
ganz besonderem Maße darin, andere Eltern zu ermutigen, ihren Blickwinkel
zu weiten und das Mehr zu erkennen, dass ihnen geboten werde. Diese
Vielfalt, die sich Eltern durch das Kennen lernen ihrer homosexuellen
Kinder und deren Partner eröffne, gebe es nicht nur in Metropolen wie
Berlin, sondern auch in ländlichen Regionen.
Seit mehreren Jahren schon stellt sich der BEFAH der Aufgabe, Akzeptanz
und Toleranz für die Familien homosexueller Kinder auf allen Ebenen
einzufordern, und wird sie jetzt vermehrt um den Aspekt der Geschwister
erweitern. Denn diese werden leider allzu oft vergessen. Sie müssen sich
dem Coming-Out der Schwester oder des Bruders jedoch genau so annehmen wie
die Eltern. Hierzu wird der BEFAH nun Hilfestellungen erarbeiten und in
den Regionalgruppen anbieten.
Kontakt:
BEFAH - Bundesverband der Eltern, Freunde und Angehörigen von
Homosexuellen e. V., Anton-Freytag-Straße 43,
30823 Garbsen,
Tel. (0 51 31) 47 80 50
eMail: info@befah.de
www.befah.de
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