Presse



Presseerklärung der AIDS-Hilfe NRW vom 14. Juni 2002

Haushaltssperre gefährdet weitere Präventionsaufgaben

Spritzenautomatenprojekt und Koordination der JES-Selbsthilfe nicht gesichert

Köln, 14.06.2002 - "Die Ende Mai von Finanzminister Steinbrück ausgesprochene Haushaltssperre gefährdet weitere Maßnahmen im Bereich der AIDS-Prävention in Nordrhein-Westfalen." Darauf wies am heutigen Freitag der Pressesprecher der AIDS-Hilfe NRW noch einmal hin. "Neben Projekten der Zielgruppenprävention bei Frauen und Schwulen sowie der Drogenselbsthilfe sind auch das landesweite Spritzenautomatenprojekt sowie die Unterstützung und Koordination der Drogenselbsthilfe akut vom verhängten Ausgabenstopp betroffen."

Das Spritzenaustauschprojekt mit 100 Automaten in ganz NRW, das die AIDS-Hilfe seit 1988 im Auftrag des Gesundheitsministeriums verwaltet, habe sich nach den Worten Schlimbachs "als niederschwelliges Präventionsangebot für drogengebrauchende Menschen bewährt. Durch die Anonymität der Spritzenautomaten werden auch die Menschen erreicht, die die Angebote des klassischen Drogenhilfesystems nicht nutzen." Da die Automaten jederzeit zugänglich sind, besteht hier die Möglichkeit, sich aktiv vor HIV und Hepatitis zu schützen. Im letzten Jahr wurden etwa 430 000 Einwegspritzen und Kanülen gezogen.

Ebenso gefährdet sei die Fachstelle zur Koordination, Fortbildung, Information und Beratung der JES-Gruppen in NRW. Hier würden beispielsweise regelmäßige Vernetzungstreffen der Gruppen organisiert, die der gemeinsamen Meinungs- und Willensbildung und dem Erfahrungsaustausch dienen. "Die hier erarbeiteten Präventionsprojekte, werden auch von denjenigen angenommen, die sich von dem etablierten Hilfesystem abwenden", erläuterte Schlimbach. Die Fachstelle sei damit ein wichtiger Baustein des Landesprogramms gegen Sucht.

Die Vernetzungs- und Unterstützungsarbeit gewährleiste den fachlichen Austausch und fördere somit den gesamten Zusammenhalt dieses sensiblen Bereiches. "Ein Wegfall der Fachstelle würde die Entwicklung der Drogenselbsthilfe in NRW großen Schaden zufügen. Damit käme die JES-Selbsthilfe in NRW mit derzeit 13 Gruppen zum Erliegen", sagte Schlimbach.

"Es kann nicht angehen, dass die weitblickende und zukunftsweisende AIDS-Politik des Landes NRW durch die Haushaltssperre jetzt zum Stillstand kommt. Hier müssen Prioritäten gesetzt werden! Alle Verantwortlichen sind gefordert, sich für eine Entsperrung der Mittel einzusetzen", so Schlimbach.

Guido Schlimbach
Pressesprecher
AIDS-Hilfe NRW e.V.
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