Pressemitteilung des LSVD Berlin-Brandenburg und der HuK Berlin vom 15.
August 2002
LSVD und HuK fordern Sanktionen
gegen Katholische Kirche
Demonstration vor der Hedwigs-Kathedrale
Der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg e.V.
(LSVD) und die Ökumenische Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche (HuK)
e.V. Regionalgruppe Berlin fordern die Katholische Kirche auf,
unverzüglich ihr diskriminierendes Verhalten einzustellen. Die Deutsche
Bischofskonferenz muss ihre Entscheidung zurücknehmen, Angestellten
fristlos zu kündigen, die eine eingetragene Lebenspartnerschaft eingehen.
Andernfalls müssen die staatlichen Zuwendungen an die Katholische Kirche
überprüft werden.
Das Lebenspartnerschaftsgesetz ist vom Deutschen Bundestag
beschlossen und vom Bundesverfassungsgericht bestätigt worden. Es gilt
auch für lesbische und schwule Mitarbeiter des Erzbistums Berlin. Dies
muss die Katholische Kirche akzeptieren. Sie steht nicht über dem Gesetz.
Da die Kirchen mit staatlichen Geldern öffentliche
Aufgaben übernehmen, sind sie in der Behandlung ihrer Mitarbeiter auch an
die Gesetze dieses Staates gebunden. Ein letztlich mit öffentlichen
Geldern bezahlter schwuler Arzt an einem katholischen Krankenhaus darf
nicht diskriminiert werden. Ihm stehen die selben Rechte zu, wie dem
Angestellten eines städtischen Krankenhauses. Gleiches gilt für lesbische
und schwule Altenpfleger usw. Wenn die Kirche ihnen mit Kündigung droht,
kündigt sie gleichzeitig den demokratischen Konsens auf.
Der LSVD Berlin-Brandenburg und die HuK Regionalgruppe
Berlin fordern die deutsche Bischofskonferenz auf, ihren Beschluss zur
Diskriminierung homosexueller Angestellter umgehend zurückzunehmen. Sollte
dies nicht geschehen, ist der Gesetzgeber gefordert. Dann müssen
staatliche Zuwendungen an die Kirchen künftig explizit mit der Beachtung
der Grundrechte und der arbeits- und beamtenrechtlichen
Diskriminierungsverbote verknüpft werden.
LSVD und HuK werden am Mittwoch, 21. August 2002, um 11.00
Uhr vor der St.-Hedwigs-Kathedrale, die auch Bischofskirche der Erzdiözese
Berlin ist, auf dem Bebelplatz in Mitte demonstrieren.
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