09. Oktober 2002LSVD: Ausbau der Bürgerrechte von
Lesben und Schwulen muss in den Koalitionsvertrag
Bundeskanzler Schröder und Außenminister Fischer
an Wahlversprechen erinnert
Zu der am 10. Oktober stattfindenden rot-grünen Koalitionsrunde zur
Innen- und Rechtspolitik erklärt Manfred Bruns, Sprecher des
Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD):
Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) fordert SPD und Bündnis 90 / Die
Grünen auf, ihren Reformkurs zum Abbau von Diskriminierung konsequent
fortzusetzen. Dazu braucht es klare Zielvorgaben zur Schwulen- und
Lesbenpolitik im Koalitionsvertrag.
Gerhard Schröder und Joschka Fischer stehen bei den Lesben und Schwulen
im Wort. Beide haben sich im Wahlkampf für den Ausbau der Bürgerrechte von
Lesben und Schwulen ausgesprochen und weitere Schritte bei der rechtlichen
Gleichstellung homosexueller Lebensgemeinschaften angekündigt. Wir fordern
den Bundeskanzler und den Außenminister auf, ihre Wahlversprechen nun auch
im Koalitionsvertrag festzuschreiben.
Die Eingetragene Lebenspartnerschaft muss weiterentwickelt werden hin
zur vollen Gleichstellung. Die Diskriminierung gleichgeschlechtlicher
Familien mit Kindern muss beendet werden. Dazu zählt auch das
Adoptionsrecht. Wir brauchen eine umfassende
Antidiskriminierungsgesetzgebung und eine Reform des
Transsexuellengesetzes. Zudem fordert der LSVD die Errichtung eines
Denkmals für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen in
Berlin.
Die Konstellation Rot-Grün hat auch deshalb gewonnen, weil sie ein
modernes Gesellschaftsbild verkörpert. Viele Schwule und Lesben haben den
Regierungsparteien ihre Stimmen gegeben und so den Fortbestand von
Rot-Grün ermöglicht. Dieses Vertrauen sollte Rot-Grün nun nicht
verspielen.
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