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Pressemitteilung von LaBaS e.V. vom 16.10.2002 „Konsumräume für DrogengebraucherInnen in Berlin"Auf seiner Mitgliederversammlung am 09. 10. 02 hat der Landesverband der Berliner AIDS-Selbsthilfegruppen nachfolgende Erklärung einstimmig verabschiedet. Die Übertragung von Infektionskrankheiten wie HIV und Hepatitis und tödlich verlaufende Drogenüberdosierungen beim Konsum illegalisierter Drogen können in hygienisch einwandfreier Umgebung und in Anwesenheit fachlich qualifizierten Personals mit nahezu hundertprozentiger Sicherheit verhindert werden. Konsumräume als Bestandteil niedrigschwelliger Kontakteinrichtungen und als Module basismedizinischer Versorgung sind ein zusätzliches, attraktives Angebot für intravenös Drogenkonsumierende. Sie bieten eine weitere Kontakt- und Kommunikationsebene zwischen der Drogenhilfe und illegalisierten Konsumenten bzw. unter den Konsumenten selbst. Konsumräume bieten eine weitere Möglichkeit zur Verringerung der Vulnerabilität von Menschen – auch im Hinblick auf HIV und Aids. Der LaBAS e. V. plädiert dafür, mehrere stationäre Drogenhilfe-Kontakteinrichtungen mit dem Modul Konsumraum in Berlin vorzuhalten. Damit wird der Tatsache Rechnung getragen, dass in Berlin der Handel und Konsum von Drogen überwiegend im verdeckten, privaten Umfeld stattfindet und es keine größeren öffentlichen Szenetreffpunkte gibt. Für akut vorhandene Brennpunkte an offenen Szenetreffpunkten bzw. Standorte, wo Kontakteinrichtungen weder vorhanden noch mittelfristig einzurichten sind, sollte ein Konsummobil als Modul mobiler basismedizinischer Versorgung ergänzend zu stationären Angeboten vorhanden sein. Alle Kontakteinrichtungen sollen verbindlich in die regionale Versorgungsstruktur der Drogen- und Gesundheitshilfe eingebunden sein. Aufgrund fehlender Erfahrungen zum Thema Konsumräume in Berlin sind keine eindeutigen Aussagen über den Nutzen für das Land Berlin möglich. Wichtig ist deshalb eine gute Evaluation des Konsumraum-Angebots. Diese sollte neben der Dokumentation und Auswertung der Nutzung und der erreichten Personengruppe insbesondere die HIV- und Hepatitis-infektionsprophylaktischen Beratungs- und Serviceleistungen beinhalten und die Zielerreichung im Hinblick auf erweiterte Handlungskompetenzen der Angebotsnutzer im Hinblick auf das Safer-Use-Verhalten überprüfen. Konsumräume sind Bestandteile des Drogenhilfesystems und verbindlich konzeptionell, strukturell und organisatorisch in die Drogenhilfestruktur einzubinden. Die Finanzierung von Konsumräumen ist insofern aus zusätzlich zur Verfügung zu stellenden Mitteln der Drogenhilfe sicherzustellen. LaBAS e. V. erklärt sich bereit, aktiv und konstruktiv im Sinne der HIV- und Aidsprävention an der Weiterentwicklung und dem Ausbau gesundheitsfördernder Maßnahmen für intravenös Drogengebrauchende mitzuarbeiten. Den vollständigen Wortlaut des LaBAS-Beschlusses können Sie unter der oben angegebenen Adresse anfordern. LaBAs e.V. Kantstr. 152 10623 Berlin Tel.: 030 - 31 50 46 81 Fax: 030 - 31 50 46 82 m.martens@labas.de |
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