Presse



Wiesbaden, den 18.10.02

Lesben und Schwule in der Union wählen neuen Bundesvorsitzenden

Die LSU fordert von der Union einen Wechsel bei der Schwulen- und Lesbenpolitik.

Rolf Ohler ist der neue Bundesvorsitzende der Lesben und Schwulen in der Union (LSU). Der 46–jährige Wiesbadener löst den langjährigen Vorsitzenden Martin Herdieckerhoff ab. Als Stellvertreter wurden Roland Heintze (29) aus Hamburg und Axel Hochrein (39) aus Würzburg bestätigt. Die diesjährige turnusgemäße Bundesmitgliederversammlung fand am vergangenen Wochenende zu dem Schwerpunktthema „Homosexualität in der Schule – ein Tabu mit Folgen" in Wiesbaden statt. Die Schirmherrschaft hatte die hessischen Kultusministerin Karin Wolff übernommen.

Die LSU fordert von der Union einen Wechsel bei der Schwulen- und Lesbenpolitik. „Unsere Wahlergebnisse insbesondere in den Großstädten zeigen, dass die CDU/CSU dabei ist, wichtige gesellschaftspolitische Entwicklungen zu verschlafen", so Rolf Ohler. „Hier gilt es, insbesondere bei der Diskussion um den zweiten Teil des Lebenspartnerschaftsgesetzes, gegenzusteuern." Darüber hinaus forderte die LSU in einem Positionspapier eine aktive Auseinandersetzung mit den Thema Homosexualität in den Schulen. „Es kann nicht angehen, dass Schülerinnen und Schüler mit ihren sexuellen Identitätsproblemen allein gelassen werden, nur weil Lehrer Angst haben, das Thema aufzugreifen." Durch eine verpflichtende, fächerübergreifende Festschreibung in den Lehrplänen und eine verbesserte Lehrerfortbildung hofft die LSU der Stigmatisierung von Lehrern, die das Thema im Unterricht aufgreifen wollen, entgegen zu wirken.

Einen Schwerpunkte seiner Arbeit sieht der neue Vorstand vor allem darin, die Union von einem Kurswechsel bei der Schwulen- und Lesben-Politik zu überzeugen. „Da sind noch viele, viele Gespräche nötig", ist sich Ohler sicher. „Aber es gibt auch erste positive Zeichen." Die LSU wird im November erstmalig offiziell auf einem CDU-Parteitag präsent sein und auch die CSU hat Interesse an dem Thema angemeldet.

Ebenfalls neu besetzt wurde mit Stefan Gorczynski (23) aus Walluf der Posten des Bundesgeschäftsführers. Neuer Beisitzer mit den Schwerpunkten Kunst und Kultur ist der Berliner Fred Yorgk (62). Die Bundeskasse verwaltet zukünftig Alfred Hammel (38) aus Augsburg.

Die LSU wurde 1998 gegründet und hat aktuell rund 400 Mitglieder. Sie at sich zum Ziel gesetzt die Interessen der Schwulen und Lesben des bürgerlichen Lagers in die Union hineinzutragen. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.lsu-online.de

Für Rückfragen steht Ihnen Rolf Ohler unter 0177 / 6917569 zur Verfügung

 


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