Presse



KNA vom 18. Oktober 2002

US-Bischöfe: Priester müssen Zölibat akzeptieren

Washington (KNA) Angesichts des Missbrauchs-Skandals in der US-Kirche will die Bischofskonferenz strengere Maßstäbe bei der Auswahl von Priesteramtskandidaten anlegen. Vor allem müsse glaubhaft gemacht werden, dass die zukünftigen Geistlichen "in der Lage sind, ein zölibatäres Leben zu führen", heißt es in einem am Donnerstag bekannt gewordenen Schreiben einer bischöflichen Kommission an alle Priesterseminare.

In dem Dokument wird allerdings auch darauf verwiesen, dass bereits in den vergangenen Jahren strengere Richtlinien bei der Auswahl von Priesteramtskandidaten angelegt worden seien. Dies zeige sich auch darin, dass die Mehrheit der Priester, die sich des sexuellen Missbrauchs Minderjähriger schuldig gemacht hätten, vor allem in den 50er Jahren studiert hätten. Seit der letzten Visitation der Priesterseminare vor 20 Jahren habe es "eine wirkliche Erneuerung und Reform gegeben".

Absage an Homosexualität

Der designierte Vorsitzende der Bischofskommission für die Priesterausbildung, Bischof John Nienstedt von New Ulm im US-Bundesstaat Minnesota, erteilte zudem homosexuellen Geistlichen eine Absage. Priesteramtskandidaten müssten erklären, "dass eine homosexuelle Neigung eine objektive Unordnung darstellt, da jeder homosexuelle Akt in sich ungeordnet ist". Daher könne auch kein Priesteramtskandidat eine "homosexuelle Identität" haben, also von sich selbst sagen, "vom gleichen Geschlecht angezogen zu sein".

 


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