Pressemitteilung des LSVD vom 25. November 2002
LSVD protestiert bei Angela Merkel
Beleidigende Äußerungen eines CDU Abgeordneten
Zu den beleidigenden Äußerungen des CDU Abgeordneten Martin Hohmann
gegenüber Lesben und Schwulen erklärt Manfred Bruns, Sprecher des Lesben-
und Schwulenverbandes in Deutschland (LSVD):
Der CDU Bundestagsabgeordnete Martin Hohmann hat die Entscheidung des
britischen Oberhauses, homosexuellen Paaren das Adoptionsrecht zu gewähren,
als "Denaturierung des Leitbildes der Familie" bezeichnet, dem mit "aktiver
Zivilcourage" begegnet werden müsse. Darüber hinaus machte er die
Tolerierung von Homosexualität für das "größte Problem der deutschen
Gesellschaft, ihrem Bevölkerungsrückgang" verantwortlich. Diesen bezeichnete
er als "schleichendes Siechtum".
In seinen Äußerungen zur Homosexualität wirft der CDU-Abgeordnete Lesben und
Schwulen gerne vor, sie stellten sich außerhalb von "Gottes Geboten" und
außerhalb der "naturgesetzlichen Lebensordnung" (so in einer Presserklärung
vom 17. Juli 2002).
Wir haben gegen diese Äußerungen bei der CDU-Partei- und
Fraktionsvorsitzenden protestiert. Sie sprechen allen Beteuerungen aus der
Union Hohn, niemanden wegen seiner sexuellen Orientierung diskriminieren zu
wollen.
Wir haben Frau Merkel in einem Schreiben nahegelegt, die beleidigenden
Äußerungen ihres Kollegen in der Fraktion zu klären und zurechtzurücken.
Darüber hinaus haben wir Frau Merkel aufgefordert, sich öffentlich von
diesen Entgleisungen zu distanzieren.
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