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Pressemitteilung der LSU vom 29. November 2001 LSU: Aids-Hilfen weiter staatlich fördern!Wiesbaden - Angesichts leerer Kassen bei Bund, Ländern und Kommunen droht den Aidshilfen ein finanzieller Kahlschlag für 2003. Zum Welt-Aids-Tag fordern die Lesben und Schwulen in der Union (LSU) eine Aufrechterhaltung der finanziellen Förderung durch den Staat. Die katastrophale Situation in den Haushalten des Bundes, der Länder und Kommunen führt zu rigiden Ausgabenkürzungen und Streichung von Fördermitteln für die Aidshilfen. In verschiedenen Bundesländern sind Haushalts-Ansätze geplant, die den Zusammenbruch der Aidshilfen bedeuten. Dies würde nicht nur die Einstellung der Arbeit der Aidshilfen bedeuten, sondern in einem Bumerang-Effekt eine zukünftig höhere Belastung des Gesundheitswesens und Staates bedeuten. Neben den wichtigen Hilfen für Erkrankte würde damit auch die Präventions- und Aufklärungsarbeit in Sachen Aids-Bekämpfung fast völlig zum Erliegen kommen. „Hier bahnt sich eine Fehlentwicklung in der Sozial- und Gesundheitspolitik an, die im Nachzug großen volkswirtschaftlichen Schaden anrichten wird", erklärt Rolf Ohler Bundesvorsitzender der LSU. Ohler verweist darauf, dass ein Patient mit HIV und AIDS unsere Gesellschaft ca. 140.000-180.000 € pro Jahr „kostet". Wegen der durch Wegfall der Präventionsmittel steigenden Zahlen an Infektionen ist die Aufrechterhaltung der finanziellen Unterstützung der Aidshilfen damit nicht nur eine Selbstverständlichkeit der Gesundheitspolitik, sondern auch volkswirtschaftlich geboten. Gerade der Anstieg an HIV-Infizierten unter den Jugendlichen zeigt, wie wichtig diese Arbeit ist. „Alarmierende Zahlen, die uns über die WHO erreichen, zeigen die katastrophale Auswirkung von fehlender Aids-Prävention", so Ohler weiter, „allein in Russland wurde innerhalb von drei Jahren eine 25-facher Anstieg der Infizierungen festgestellt. Ergebnis der Null-Prävention", erläutert Ohler an einem Beispiel weiter. Dabei hat sich die Präventions-Arbeit neu zu orientieren. Während die Zahl der Infektionen von Personen aus den Risikogruppen um bis zu 30% abnimmt, werden stark steigende Zahlen von HIV-Infektionen bei vor allem bei Frauen und heterosexuellen Jugendlichen festgestellt. „Vielerorts ist Aids kein Thema mehr, hier muss schnell und intensiv gegengesteuert werden. Mit den Streichungen der Fördermittel für die Aidshilfen schafft man eine gesundheitspolitische Zeitbombe", warnt Ohler. Die LSU fordert alle Verantwortlichen, insbesondere die Funktionsträger in der Gesundheits- und Sozialpolitik in Bund, Ländern und Gemeinden, auf, keine Kürzungen der Fördermittel für Aidshilfen und Präventions-Arbeit vorzunehmen. Darüber hinaus darf es zu keiner Streichung von staatlich geförderten Personalstellen in der Betreuung und Beratung der HIV-Positiven in den AIDS-Hilfen kommen. Neben staatlichen Fördermitteln kann die sinnvolle wie notwendige
Arbeit in der Aidshilfe durch private und ehrenamtliche Initiativen
unterstützt werden. „Bei der Bekämpfung von Aids sind wir alle gefordert
unseren Beitrag zu leisten", fordert Ohler zu verstärktem Engagement auf.
„Gib Aids keine Chance" sei kein Werbeslogan der Vergangenheit, sondern
eine hochaktuell gültige Forderung.
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