P r e s s e m i t t e i l u n g der Königin-Christine-Gesellschaft
Köln, den 9. Dezember 2002
Volkart Wildermuth gewinnt den
"Königin-Christine-Preis" 2002
für sein Hörfunkfeature "Machen Gene schwul?"
An diesem Wochenende hat die neu gegründete Königin-Christine-Gesellschaft
den "Königin-Christine-Preis für herausragende Berichterstattung über
schwul-lesbische Wissenschaftsthemen" verliehen. Volkart Wildermuth wurde
für sein Hörfunkfeature "Machen Gene schwul?" ausgezeichnet, das am
24.10.2001 im WDR 5 (Sendereihe SpielArt) ausgestrahlt wurde. Es zeigt am
Beispiel des so genannten "Schwulen-Gens" Xq28 die Schwierigkeiten auf, die
Wissenschaftler haben, wenn sie die Ursachen für menschliches Verhalten in
den Genen suchen.
In der Laudatio der Jury heißt es: "Wildermuth geht auch der Frage nach,
welche Interessen dahinterstecken, ein solches Gen zu identifizieren, und
welche Folgen eine allzu grobe Vereinfachung der Forschungsergebnisse hat.
Es gelingt ihm, dem Hörer einen verständlichen Einblick in eine sehr
komplizierte wissenschaftliche Forschungsrichtung zu verschaffen und viele
Missverständnisse und Vorurteile zu korrigieren."
Die Königin-Christine-Gesellschaft verleiht den Königin-Christine-Preis in
diesem Jahr zum ersten Mal. Der Preis würdigt ein besonderes
publizistisches Engagement bei der Berichterstattung über schwul-lesbische
Wissenschaftsthemen.
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Autor: Volkart Wildermuth
Beitrag: Machen Gene schwul? -
Dean Hamer auf der Suche nach den Wurzeln des Verhaltens
Sendereihe: "SpielArt"-Feature
Redaktion: Dorothea Runge
Regie: Hein Bruehl
Sender: WDR 5
Erstsendedatum: 24.10.2001 (20.05-21.00 Uhr)
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Hintergrund-Informationen:
Königin Christine (geb. 1626 in Stockholm, gest. 1689 in Rom), die
Namenspatronin des Preises, war Lesbe und von 1632 bis 1654 Königin von
Schweden. Sie hat die Wissenschaften gefördert und auch selbst geforscht.
Die Tochter Gustavs II. Adolf war hochbegabt, genoss eine gründliche
wissenschaftliche und politische Ausbildung, versammelte Künstler und
Gelehrte um sich und stand im Briefwechsel mit René Descartes.
Die Königin-Christine-Gesellschaft wurde am 1. September 2002 in Köln
gegründet und ergreift und unterstützt alle Maßnahmen und Bestrebungen, die
dazu dienen, die Forschung zu schwul-lesbischen Themen zu fördern und die
Allgemeinheit über wissenschaftliche Erkenntnisse zum Thema Homosexualität
in den Medien aufzuklären: In diesem Rahmen vergibt sie einen jährlichen
Medienpreis für herausragende Berichter-stattung über schwul-lesbische
Wissenschaftsthemen (den Königin-Christine-Preis), ermöglicht Stipendien
für junge Wissenschaftsjournalistinnen und Wissenschaftsjournalisten, die
zu schwul-lesbischen Wissenschaftsthemen recherchieren, und für junge
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die zu schwul-lesbischen
Wissenschaftsthemen forschen. Darüber hinaus arbeitet sie auch mit anderen
schwul-lesbischen JournalistInnen-Vereinigungen auf nationaler und
internationaler Ebene zusammen und gibt in Zusammenarbeit mit der
Fachgruppe Wissenschaftsjournalismus die Zeitschrift "queer.science" heraus.
Der Königin-Christine-Preis für herausragende Berichterstattung über
schwul-lesbische Wissenschaftsthemen wurde bereits im Jahr 2000 von der
Fachgruppe Wissenschaftsjournalismus ins Leben gerufen und seit 2001
jährlich verliehen.
Preisträger 2001 war Herbert Cerutti aus der Schweiz für seine
verschiedenen Beiträge zum Thema Homosexualität im Tierreich.
Nach Gründung der Königin-Christine-Gesellschaft hat die Fachgruppe
Wissenschaftsjournalismus angeboten, den Königin-Christine-Preis mit
sofortiger Wirkung durch die Königin-Christine-Gesellschaft zu verleihen.
Nachdruck honorarfrei, zwei Belegexemplare erbeten an:
Königin-Christine-Gesellschaft
Postfach 19 01 39
50498 Köln
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Laudatio Königin-Christine-Preis 2002
Am Beispiel des so genannten "Schwulen-Gens" Xq28 zeigt der Autor die
Schwierigkeiten auf, die Wissenschaftler damit haben, wenn sie die Ursachen
für menschliches Verhalten in den Genen suchen. Einerseits ist der Einfluss
der Gene auf den Charakter eines Menschen unbestreitbar, andererseits gibt
es nicht das Gen für Homosexualität oder das Gen für Suchtverhalten. Es
sind viele Gene im Spiel, die gleichzeitig mehrere Persönlichkeitsaspekte
beeinflussen und die ihre Wirkung oft erst unter bestimmten
Umweltbedingungen entfalten.
Volkart Wildermuths Beitrag zeigt die Methoden auf, mit denen
Wissenschaftler versuchen, solchen Zusammenhängen auf die Spur zu kommen -
und differenziert damit das Bild des so genannten "Schwulen-Gens". Darüber
hinaus geht Wildermuth aber auch der Frage nach, welche Interessen
dahinterstecken, ein solches Gen zu identifizieren und welche Folgen die
allzu grobe Vereinfachung der Forschungsergebnisse hat.
Es gelingt ihm, dem Hörer einen verständlichen Einblick in eine sehr
komplizierte wissenschaftliche Forschungsrichtung zu verschaffen und viele
Missverständnisse und Vorurteile zu korrigieren.
Der Jury ist es daher leicht gefallen, Volkart Wildermuth für sein
Rundfunkfeature "Machen Gene schwul? - Dean Hamer auf der Suche nach den
Wurzeln des Verhaltens" mit dem Königin-Christine-Preis 2002 auszuzeichnen.
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| Axel Bach
| -Präsident-
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| Königin-Christine Gesellschaft
| c/o Fachgruppe Wissenschaftsjournalismus
| Postfach 190139
| 50498 Köln
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| Fax: 01212/5-197-50-853
|
KoeniginChristine-Gesellschaft@fachgruppe-wissenschaftsjournalismus.de
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