Presse



Pressemeldung der LSU vom 06. Jan 2003

LSU empört über CSU Bürgermeister

Die Lesben und Schwulen in der Union zu Ausgrenzung in Bad Alexanderbad Bayern

Würzburg, Die Lesben und Schwulen in der Union (LSU), Landesverband Bayern, reagieren empört auf das Verhalten des CSU Bürgermeisters von Bad Alexanderbad. Walter Lehner (CSU), beleidigte nicht nur Lesben und Schwulen, sondern schadet mit seiner diffamierenden Art dem Ansehen bayerischer Gastfreundschaft und dem Bild der CSU als Volkspartei. Nach Ansicht der LSU muss Lehner aus der CSU ausgeschlossen werden.

Erst mit Ausstrahlung der Herzblatt-Sendung mit einem schwulen „Herzblatt“-Paar, wurde das inakzeptable und verurteilungswürdige Verhalten des Bürgermeisters von Bad Alexanderbad, Walter Lehner (CSU), weiten Teilen der Öffentlichkeit bekannt. Der Bürgermeister lehnte Mitte August vergangenen Jahres einen offiziellen Empfang des schwulen Paares durch die Stadt Bad Alexanderbad ab. „Mit einer an Weltfremdheit und Engstirnigkeit nicht mehr zu überbietender Rhetorik hat Walter Lehner sich aus dem Kreis demokratischer Politiker ausgeschlossen und seiner Stadt, dem Tourismus in Bayern und seiner Partei schweren Schaden zugefügt“, ärgert sich Axel Hochrein, Vorsitzender der LSU Bayern. Lehner hat in offener Weise Schwule und Lesben diffamiert und beleidigt. Der CSU-Bürgermeister hatte unter anderem wörtlich erklärt: „Wir hatten ein normales Pärchen bestellt“, um dann in einer Rechtfertigung seiner Handlungsweise zu erklären: „...dass eine Werbung mit Hilfe einer Randgruppe unserer Gesellschaft nur in die falsche Richtung zielen und damit kontraproduktiv sein kann“. „Wer Menschen allein wegen ihrer sexuellen Orientierung ein freundliches „Grüß Gott“ verweigert, öffnet jenen Agitatoren die Türen, die Jagd auf Minderheiten machen“, warnt Hochrein. Lehner verstoße klar und deutlich gegen demokratische Selbstverständlichkeiten, den menschlichen Anstand und nicht zuletzt gegen die klare Parteilinie der CSU, die jede Diskriminierung und Diffamierung von Minderheiten verbiete. Zu guter Letzt stellt sich die Frage, wie dumm man sein muss, um in schweren Zeiten für den Tourismus, eine „Randgruppe“ von ca. 6,4 Millionen Menschen, für den heimischen Tourismus zu vergraulen.

Die vielen Proteste und massive Kritik gegen das Verhalten und die Argumentation von Lehner, innerhalb von Bad Alexanderbad, beweisen, dass Lehner sich gegen die weltoffene Stimmung in der Stadt gestellt hat. Lehner ist ein Relikt aus vergangenen Tagen, dem tatsächlich jener „gesunde Menschenverstand“ fehlt, der dazu führte, dass dem schwulen „Herzblatt“-Paar doch noch ein schöner Tag in Bad Alexanderbad möglich war. Dies ist vor allem dem Bayerischen Rundfunk und der Geschäftsleitung des Hotels „Alexandersbad“ zu verdanken.

Die LSU fordert vom Parteivorstand der CSU, Herrn Lehner den Austritt aus der Partei nahe zu legen, oder ihn aus der Partei auszuschließen. „Bürgermeister Lehner hat mit seinem Verhalten bewiesen, dass er sich außerhalb der Grundsätze unserer demokratischen Werteordnung bewegt, und damit in einer Partei, die sich diesen Grundsätzen verpflichtet fühlt, nichts zu suchen hat“, erklärt Hochrein. Die Bevölkerung wird gerade im Jahr eines Landtagswahlkampfes genau darauf achten, ob in Bayern wirklich jeder nach „seiner Facon glücklich werden kann“, und die CSU als Regierungspartei darauf achtet, dass unser Land durch solche unsäglichen Einzelaktionen sich nicht zum „Neandertal“ von Deutschland machen lässt.


 
 

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