Presse



Lesben und Schwule in der Union (LSU) - Regionalverband Ost

Pressemitteilung vom 13. März 2003

Keine Kürzungen bei AIDS-Beratung!

LSU: Gefährlich, kontraproduktiv, langfristig teurer

Der Verband der Lesben und Schwulen in der Union (LSU) warnt die Länder vor Mittelkürzungen bei den AIDS-Beratungsstellen, wie sie aktuell etwa in Sachsen-Anhalt diskutiert werden. Angesichts der wieder steigenden Infektionsraten mit dem HI-Virus sei auch in Zukunft eine intensive und gezielte Präventionsarbeit notwendig. Dies gehe nur, wenn die Leistungsfähigkeit der Beratungsstellen erhalten bleibe, betonte der Vorsitzende des LSU-Regionalverbandes Ost, Jan Kayser.

Zwar habe der AIDS-Bericht der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung für das Jahr 2001 einen hohen Informationsstand und eine ausgeprägte Bereitschaft der Bevölkerung festgestellt, Schutzmaßnahmen vor einer Ansteckung zu ergreifen. Die tatsächlich getroffene Vorbeugung insbesondere bei sexuellen Kontakten sei danach jedoch noch deutlich steigerungsfähig.

Kayser rief die Länder auf, sich gegenüber dem durch HIV und AIDS verursachten menschlichen Leid nicht gleichgültig zu zeigen. Das Schicksal einer Infektion müsse so vielen Menschen wie möglich erspart bleiben. Präventionsarbeit müsse darum so breit wie möglich angelegt sein, insbesondere im Schul-, Weiterbildungs- oder im Freizeitbereich. Bereits HIV-Infizierte und AIDS-Kranke bräuchten zudem kompetente Anlaufstellen insbesondere zu Fragen der Therapie.

Langfristig sei eine gute Präventionsarbeit auch deutlich günstiger für die öffentlichen Kassen. Kayser wies darauf hin, daß je AIDS-Fall Arzneikosten von ca. 1.200 Euro pro Monat zuzüglich der Behandlungskosten anfielen. "Heute bei der Beratung sparen, heißt morgen deutlich mehr für die Therapie ausgeben. Vorbeugen ist nicht nur menschlicher, sondern auch billiger als Heilen", sagte der Chef der LSU Ost.

Für Rückfragen: Marcel Klappenecker
Stv. Regionalvorsitzender LSU Ost,
Tel. 0177-7447775
www.lsu-online.de

 


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