Presse



PRESSEMITTEILUNG vom 02. April 2003

Lesben und Schwule in der Union (LSU)

Ohler: Union muss sich weiter bewegen!

OLIVER NÖLKEN, Bundespressesprecher

Der Verband der Lesben und Schwulen in der Union (LSU) feiert in diesen Tagen seinen fünften Geburtstag. Im Frühjahr 1998 kamen in Köln schwule CDU-Mitglieder zusammen, um die Schwulen Christdemokraten Deutschlands (SCD) aus der Taufe zu heben; gut ein halbes Jahr später benannte der Verband sich in LSU um. Aus einer kleinen Handvoll Aktiver ist inzwischen ein bundesweit aktiver Verband mit über 400 Mitgliedern und Unterstützern geworden.

Die LSU versteht sich als Interessenvertretung und Sprachrohr lesbischer, schwuler und bisexueller Mitglieder und Anhänger von CDU und CSU. Seine Hauptaufgabe sieht der Verband in der innerparteilichen Überzeugungsarbeit, will zugleich jedoch auch Brücken zwischen den Unionsparteien und der schwul-lesbischen Community schlagen.

Als wichtigsten Erfolg seines Verbandes hob der LSU-Bundesvorsitzende Rolf Ohler die Bewegung von CDU und CSU in der Politik für Lesben und Schwule hervor. "1998 fanden schwul-lesbische Themen in der Union höchstens auf Stammtischniveau statt", resümiert er. "2003 erkennt sie ausdrücklich an, dass in homosexuellen Partnerschaften ebenso Werte gelebt werden wie in heterosexuellen, und akzeptiert die Eingetragene Lebenspartnerschaft."

Die LSU werde inzwischen als kompetenter Ansprechpartner in schwul-lesbischen Belangen auf allen Ebenen der Partei ernst genommen: "Vom Bürgermeister bis zur Bundesvorsitzenden stoßen wir auf offene Ohren", sagte Ohler. In diesem Zusammenhang erinnerte er an den Auftritt von CDU-Chefin Angela Merkel auf der Bundesmitgliederversammlung der LSU im Herbst 2000, der einer der Höhepunkte in der Arbeit des Verbandes gewesen sei.

Gleichwohl sei die Union noch immer nicht vollständig auf der Höhe der gesellschaftlichen Realität angekommen. Es fehlten noch immer Konzepte für eine eigene aktive Politik für Lesben und Schwule, die über die schlichte Anerkennung von Bestehendem hinausgingen. Die Nagelprobe sei dabei der weitere Ausbau der Eingetragenen Lebenspartnerschaft. "Die Union kann sich auf unsere Solidarität verlassen, wenn sie sich weiter auf dem Weg mitten ins Leben bewegt - aber auch auf unseren massiven Widerspruch, wenn sie meint, dass ihre bisherigen Reformschritte schon alles gewesen sein sollen", umriss Ohler den Kurs der LSU auch für die Zukunft.


 
 

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