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Pressemitteilung des Lesben- und Schwulenverbandes in Deutschland (LSVD) Landesverband Berlin-Brandenburg e.V. anläßlich seines Verbandstages 2003 am 26. April in Berlin: LSVD Berlin-Brandenburg e.V. appelliert an die Lesben und Schwulen in Berlin und Brandenburg:"Wir sind noch nicht am Ziel!"(Berlin, 26. April 2003) Lesben und Schwule können in Berlin und Brandenburg heute freier leben als je zuvor. Vieles ist geschafft, aber noch lange nicht alles. Gleiche Rechte sind noch nicht überall erreicht. Deshalb meinen wir: Es gibt bislang keinen Grund, die Hände in den Schoß zu legen. Ohne vollständige Gleichstellung fehlt ein Stück zum Glück. Wir sollten es uns wert sein, für das Ganze zu kämpfen. Das ist auch eine Frage der Würde. Der LSVD hat viel bewirkt. Noch mehr könnte schon erreicht sein, wenn sich mehr beteiligten und auch unterschiedliche Kulturen zusammenfinden. Wer sich in der Wettbewerbsgesellschaft nicht gut organisiert, hat schnell das Nachsehen. Wir bekommen einigen Beifall für unsere Arbeit. Das freut uns, reicht aber nicht aus. Es müssen sich mehr Menschen einen Ruck geben. Insbesondere die interkulturelle Öffnung der Gay Community muss Realität werden. Wir laden alle ein, mit uns die nächsten Aufgaben anzupacken. Über Jahre hinweg tobte um die Eingetragene Lebenspartnerschaft eine große gesellschaftliche Auseinandersetzung. Wir haben sie gewonnen. Das hat die Stellung von Lesben und Schwulen in der Gesellschaft erheblich geändert. Gleichgeschlechtliche Paare – insbesondere auch binationale Paare – auf dem Standesamt: wer hätte das vor zehn Jahren für möglich gehalten? Das Bundesverfassungsgericht hat 2002 klipp und klar gesagt: Das Grundgesetz ermöglicht gleiche Rechte. Aber die kommen nicht von selbst. Der große Erfolg sollte uns also nicht behäbig machen. Er sollte uns vielmehr anspornen, nun erst recht weiter zu kämpfen und das Mögliche auch Realität werden zu lassen. Nach der großen, symbolisch aufgeladenen Debatte zur Lebenspartnerschaft geht es nun an vielen politischen Baustellen weiter. Es gibt noch genügend Widerstände zu überwinden: Die Bundesratsmehrheit blockiert hartnäckig das Ergänzungsgesetz zur Lebenspartnerschaft. Einzelne Bundesländer setzen ihre Schikanepolitik fort, um möglichst viele vom Eingehen einer Lebenspartnerschaft abzuschrecken. Das Bundesjustizministerium legt sich quer gegen ein Antidiskriminierungsgesetz, das auch Benachteiligungen aufgrund der sexuellen Identität angeht. Um das Thema gleichgeschlechtliche Familien mit Kindern machen selbst viele aufgeklärte Politikerinnen und Politiker einen großen Bogen. In Wirtschaft, Behörden, Kirchen, Schule, Ausbildung und vielen, vielen anderen Bereichen müssen Vorurteile und Ressentiments überwunden werden. Wir werden um jeden Zentimeter kämpfen müssen. Aber es lohnt sich. Wir sind auf einem guten Weg. Tritt ein in den LSVD und komm mit auf die Reise: Der LSVD – dein Ticket zur Gleichberechtigung!
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