LSVD Berlin-Brandenburg zum Kirchentag:

Diskriminierung von Lesben und Schwulen beenden

Der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg e.V. (LSVD) hat die Kirchen aufgefordert, die Diskriminierung Homosexueller zu beenden. Anlässlich des ökumenischen Kirchentages in Berlin forderte LSVD-Sprecher Alexander Zinn ein Bekenntnis zur Gleichberechtigung von Schwulen und Lesben.

Lesben und Schwule werden von den Kirchen in vielen Bereichen diskriminiert. Besonders eklatant ist das Verhalten der Katholischen Kirche gegenüber homosexuellen Angestellten. Nach einem Beschluss der katholischen Bischofskonferenz müssen Angestellte, die eine eingetragene Lebenspartnerschaft eingehen, fristlos gekündigt werden. Erst kürzlich wurde eine lesbische Religionslehrerin in Trier deswegen entlassen.

Alexander Zinn, LSVD-Landessprecher: "Wir erwarten vom ökumenischen Kirchentag ein Signal für die Anerkennung von Schwulen und Lesben. Die Kirchen müssen ihr Verhältnis zu Homosexuellen normalisieren und deren Gleichberechtigung anerkennen.

Hier ist insbesondere die katholische Kirche gefordert. Sie muss ihre Entscheidung zurücknehmen, Angestellte zu kündigen, die eine eingetragene Lebenspartnerschaft eingehen. Da die Kirchen mit staatlichen Geldern öffentliche Aufgaben übernehmen, sind sie in der Behandlung ihrer Mitarbeiter auch an die Gesetze dieses Staates gebunden. Eine letztlich mit öffentlichen Geldern bezahlte lesbische Ärztin an einem katholischen Krankenhaus darf nicht diskriminiert werden. Ihr stehen die selben Rechte zu, wie Angestellten eines städtischen Krankenhauses. Wenn die Kirche sie kündigt, kündigt sie gleichzeitig den demokratischen Konsens auf.

Der LSVD fordert die Kirchen auf, die Diskriminierung von Lesben und Schwulen zu beenden. Sollte dies nicht geschehen, ist der Gesetzgeber gefordert. Dann müssen staatliche Zuwendungen an die Kirchen künftig explizit mit der Beachtung der Grundrechte und der arbeits- und beamtenrechtlichen Diskriminierungsverbote verknüpft werden."