Presse | |
|
13.06.2003 Pressemitteilung Das Kölner schwul/lesbische Zentrum "Schulz" muss aufgebenSehr geehrte Damen und Herren, über eine Schließung des schwul/lesbischen Zentrums wird ja schon lange in der Community diskutiert. Die einen haben es bereits vor Wochen tot gesagt, die anderen sind der Meinung, es wird auf jedenfalls weiter gehen, da es ist bis jetzt immer weiter gegangen ist. Doch jetzt ist es beschlossen. Die Mitglieder der Emanzipation e.V., haben am 11.06.2003 auf der vom Vorstand zu diesem Thema einberufenen Mitgliederversammlung abgestimmt. Es wurde mit einer 99-Prozentigen Mehrheit der Beschluss gefasst, den jetzigen amtierenden Vorstand mit der Abwicklung des Objektes Kartäuserwall und mit der Auflösung des Vereins Emanzipation e.V. zu betreuen, darüber hinaus ist unser Anwalt mit der Stellung eines vorsorglichen Insolvenzantrages beauftragt worden. Hiermit schließt eine seit 18 Jahren bestehende, bedeutendste und wichtigste Institution der schwul/lesbischen Szene. Die Gründe die zur Schließung führten, bestanden zum größten Teil aus den baulichen Mängeln des Hauses. Hierzu wurde bereits im Februar ein Gutachten in Auftrag gegeben. Ergebnis dieses Gutachtens ist, dass dieses Haus unter den gegebenen Umständen nicht wirtschaftlich zu führen ist. Gerade die Problematik des mangelhaften Schallschutzes erwies sich in den letzten Monaten als unlösbar. Hierzu wurden mehrere Gespräche mit der Politik und dem Vermieter geführt, die allerdings keine Lösung brachten. Ein weiteres Problem stellten die uneinbringbaren Forderungen sowie eine nicht unbedeutende Nebenkostennachzahlung für die Katakombe dar. Aufgrund des nicht vorhandenen Schallschutzes existiert für die Katakombe eine Ordnungsverfügung, mit Androhung einer Geldstrafe, falls die gesetzten Lärmpegel überschritten werden. Verschiedene Vermietungsanfragen von möglichen Nutzern, sowie bestehenden Gruppen konnte somit nicht gerecht werden. Insbesondere der SCHULZ Betriebsgesellschaft mbH ist dadurch ein nicht unerheblicher Teil an Einnahmen weggebrochen. Wir bedauern zutiefst, dass das größte schwul/lesbische Zentrum Europas nun seine Pforten schließen muss. Es ist ein harter Schlag für die Community. Seit 18 Jahren hat das SCHULZ die schwul/lesbische Gemeinschaft unterstützt und gefördert. Das Zentrum hat einen großen Beitrag zur Emanzipation der „Kölner Szene“ geleistet. Es ist allen klar, dass es ein SCHULZ in dieser Größenordnung in naher Zukunft nicht mehr geben kann. Trotzdem werden neue Konzepte zur Einrichtung eines ähnlichen Projektes diskutiert. Zu diesem Thema lädt der KLUST e.V. nach dem diesjährigen Cologne Pride zu einem runden Tisch ein, an dem die Struktur eines neuen Zentrums ähnlichen Models geklärt und entwickelt werden wird. Mit freundlichen Grüßen
Nicole Otte - Guido Backeshoff - Oliver Klapproth - Heppi Pohl - Wolfram Müller Emanzipation e.V.
Tel. 0221-931880-80
|
|
[Impressum] [Feedback] [Sitemap] |
|