Presse



Pressemitteilung vom 2. Juli 2003

LSVD und Denkmalsinitiative begrüßen Vorstoß der Regierungsfraktionen zu einem Denkmal für die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus

Heute haben die Regierungsfraktionen einen Antrag in den Bundestag eingebracht, ein Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen zu errichten. Dazu erklären Günter Dworek, Sprecher des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD) und Albert Eckert, Initiative "Der homosexuellen NS-Opfer gedenken":

Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) und die Initiative "Der homosexuellen NS-Opfer gedenken" begrüßen, dass SPD und Bündnis 90 / Die Grünen einen Antrag zur Errichtung eines Denkmals für die NS-verfolgten Homosexuellen in den Bundestag eingebracht haben. Damit ist ein wichtiger Schritt hin zur Verwirklichung eines würdigen Gedenkortes getan.

Wir freuen uns sehr, dass die Regierungsfraktionen unser Anliegen aufgegriffen haben. Wir wollen ein offizielles Denkmal der Bundesrepublik Deutschland. Deshalb ist der Deutsche Bundestag genau der richtige Ort, an dem die Entscheidung getroffen werden muss.

Wir wünschen uns, dass die parlamentarischen Beratungen zügig aufgenommen und noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. 58 Jahre nach der Befreiung vom Nationalsozialismus muss endlich auch für die verfolgten Homosexuellen ein würdiger Gedenkort von bundesweiter Bedeutung in der Hauptstadt Berlin geschaffen werden.

Uns ist sehr wichtig, dass es in der Frage eines würdigen Gedenkens an die homosexuellen Opfer nationalsozialistischer Verfolgung zu einem möglichst breiten politischen Konsens im Bundestag kommt. Wir werden daher bei den Oppositionsfraktionen für die Unterstützung dieses Anliegens werben.

Die Initiative "Der homosexuellen NS-Opfer gedenken" und der LSVD setzen sich seit langem für die Schaffung eines Gedenkortes ein. Gemeinsam sind der LSVD und die Initiative seit dem Frühjahr 2001 mit einem Aufruf "Ein Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen" verstärkt an die Öffentlichkeit getreten. Den Aufruf haben zahlreiche Bürgerinnen und Bürger unterschrieben, darunter viele Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und Vertreter anderer Opfergruppen. Wir freuen uns, dass diese Arbeit nun Früchte trägt.

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