Presse | |
|
Pressemitteilung des LSVD Berlin-Brandenburg Nr. 29/03 vom 18. Juli 2003 Schluss mit Diskriminierung und GewaltLSVD: Migranten müssen Verhältnis zu Homosexualität klärenDer Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg e.V. (LSVD) hat die Migrantenverbände in Berlin aufgefordert, sich dem Thema Homosexualität zu stellen. In diesem Zusammenhang begrüßte LSVD-Sprecher Alexander Zinn die Einrichtung eines Antidiskriminierungs-Netzwerkes durch den Türkischen Bund Berlin-Brandenburg (TBB). Zinn forderte den TBB auf, sich dabei insbesondere auch mit der Diskriminierung von Schwulen und Lesben auseinander zu setzen. Das Verhältnis vieler Einwanderer zu Schwulen und Lesben ist laut Zinn aufgrund unzureichender Integration problematisch. Diskriminierung und Pöbeleien seien Alltagserfahrungen von Lesben und Schwulen in Berlin. Nicht selten gingen solche Aggressionen von Einwanderern aus. „Viele Migranten lehnen Homosexualität ab, einige schrecken auch vor Gewalt nicht zurück“, so Zinn. Jüngstes Beispiel ist ein Vorfall beim Christopher Street Day 2003, wo der Wagen des Vereins „Gays and Lesbians aus der Türkei (GLADT e.V.)“ angegriffen wurde. Aus einem Fenster im dritten Stock des Hauses Potsdamer Straße 117 wurde mit Obst und Eiern geworfen. Eine Teilnehmerin wurde durch einen Apfel am Kopf verletzt. Bei den Tätern handelte es sich, wie inzwischen bekannt wurde, um Personen mit Migrationshintergrund. Sie fühlten sich durch das selbstbewusste Auftreten homosexueller Migranten auf dem CSD offensichtlich besonders herausgefordert zu ihrer Tat. Laut Zinn gibt es verschiedene Ursachen für antihomosexuelle Haltungen bei Migranten: „Religiöse Motive spielen ebenso eine Rolle wie die ländliche Herkunft und die patriarchalischen Familienstrukturen bei vielen Einwanderern.“ All das dürfe nicht länger tabuisiert werden. Vielmehr sei es an der Zeit, dass sich die Migrantenorganisationen dem Thema stellen. Dem Türkischen Bund Berlin-Brandenburg bietet Zinn eine enge Kooperation mit dem LSVD-Migrationsprojekt „MILES“ an. Das Projekt MILES besteht seit 1998. Ziel ist es, die Integration homosexueller Migranten zu fördern und bei den verschiedenen Einwanderergruppen Akzeptanz gegenüber Schwulen und Lesben einzufordern. Für weitere Informationen und Interviews stehen wir Ihnen zur Verfügung
unter * * *
|
|
[Impressum] [Feedback] [Sitemap] |
|