Presse



29. Juli 2003

Ratzinger wettert dreist gegen Homoehe

LSVD: Demokratischer Anstand erfordert gleiche Rechte für Lesben und Schwule

Der Vatikan will laut dpa-Meldung von heute weltweit gegen gleiche Rechte für Lesben- und Schwulenpaare mobilisieren. Kardinal Ratzinger habe den Widerstand katholischer Politiker gegen die Homoehe als "moralische Pflicht" bezeichnet. Dazu erklärt Manfred Bruns, Sprecher des Lesben- und Schwulenverbandes in Deutschland (LSVD):

Die Aufforderung des Kardinal Ratzinger an alle katholischen Politiker, sich der Legalisierung eheähnlicher Formen im Zusammenleben von Homosexuellen zu widersetzen, ist an Dreistigkeit kaum zu überbieten.

Es geht um Politik, und die wird bekanntlich von gesetzgebenden Organen gestaltet. Ratzingers Aufforderung ist eine massive Einmischung der katholischen Kirche in die Gestaltungsfreiheit der Parlamente. Die Kirche sollte sich auf ihre eigentliche Aufgaben wie Gottesdienst und Seelsorge, beschränken. Darin liegt die "moralische Pflicht" der Katholischen Kirche.

Wir warnen Kardinal Ratzinger davor, gegen Lesben und Schwule Stimmung zu machen. Der Schuss geht nach hinten los. Mit solchen Extrem- und Minderheitenpositionen werden der katholischen Kirche noch mehr Mitglieder davonlaufen. Kardinal Ratzinger hat seiner Kirche keinen guten Dienst erwiesen.

Es gibt keinen Grund, Lesben und Schwulen gleiche Rechte vorzuenthalten. Wer gegenseitig füreinander einsteht und Pflichten übernimmt, hat auch Anspruch auf gleiche Rechte. Der LSVD wird auch weiterhin dafür eintreten, dass eingetragene Lebenspartnerinnen und Lesbenpartner die gleichen Rechte wie Ehepaare erhalten. Das ist eine Frage des demokratischen Anstands!

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