Presse



Pressemitteilung 5/2003 der LSU Mannheim vom 05. August 2003

Hammer des Jahres 2002 vergeben

Anerkennung als Freund des Jahres 2002 ausgesprochen

Wie der Sprecher der Gruppe Mannheim der Lesben und Schwulen in der Union (LSU), Michael Reiss, am Dienstag (05. August) in Mannheim mitteilte, haben die Mitglieder und Freunde der LSU Mannheim entschieden, wer den "Hammer des Jahres 2002" erhält. Gleichzeitig sprachen sie eine Anerkennung als "Freund des Jahres 2002" aus.

Der "Hammer des Jahres 2002" erhält, so Reiss, der Oberbürgermeister (OB) der Stadt Mannheim, Gerhard Widder, SPD, der sich seit dem Christopher-Street-Day 2002 nicht in der Lage sah, endgültig zu entscheiden, ob der Trausaal der Stadt Mannheim auf Wunsch auch für Verpartnerungen (sogenannte Homo-Ehe) zur Verfügung steht. "Der OB erhält den Hammer des Jahres 2002 nicht, weil die Verpartnerungen vom Bürgerdienst der Stadt vorgenommen werden, sondern weil er sich beharrlich weigert, mit den Betroffenen überhaupt darüber zu sprechen und dann endgültig zu entscheiden", betonte der Sprecher. Reiss verwies auf die Tatsache, dass LSU und Schwusos (Schwule Sozialdemokraten) bereits am 31. März 2003 in einem gemeinsamen Schreiben den OB um ein Gespräch hierüber gebeten und bis dato keine Antwort erhalten haben. Selbst ein persönliches Gespräch des LSU-Sprechers mit dem OB am 12. Juni 2003 in einer Bürgersprechstunde habe nichts gefruchtet, obwohl Widder eine Antwort auf den Brief zusagte. Auch eine schriftliche Nachfrage per Mail am 14. Juli 2003 brachte, so Reiss, bis heute keine Reaktion. Der Sprecher unterstrich, dass es bei der Verleihung nicht darum geht, die Person des OB und seine Einstellung zu Lesben und Schwulen zu qualifizieren. Vielmehr sei es ein Hammer im wahrsten Sinne des Wortes, dass ein von der Bevölkerung gewählter Repräsentant es nicht für nötig hält, auf ein Schreiben mit Anliegen von Betroffenen und einer Bitte um ein Gespräch offiziell zu reagieren

Wie der Sprecher weiter informierte, haben die Mitglieder und Freunde der LSU-Mannheim die Anerkennung "Freund des Jahres 2002" der Regionalgruppe Kurpfalz der Ökumenischen Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche (HuK Kurpfalz) verliehen. Damit würdigten sie die unverzichtbare Arbeit der HuK Kurpfalz auf dem für Lesben und Schwule äußerst schwierigem Terrain der Kirchen. "Gerade die jüngsten Äußerungen aus Rom zu diesem Thema unterstreichen die Wichtigkeit der Arbeit der HuK", sagte Reiss.

Im Frühjahr diesen Jahres hatte die LSU Mannheim alle Lesben und Schwulen in Mannheim und den angrenzenden Landkreisen aufgefordert, Vorschläge zur Verleihung des Preises "Hammer des Jahres 2002" und für die Anerkennung als "Freund des Jahres 2002" zu machen. Mit dem Preis beziehungsweise der Anerkennung sollten Personen, Personengruppen, Vereine oder Organisationen ausgezeichnet werden, die durch Wort und/oder Taten dadurch im Jahr 2002 auffielen, dass sie in Mannheim und den angrenzenden Landkreisen Lesben und/oder Schwule benachteiligten oder herabsetzten beziehungsweise deren berechtigte Anliegen förderten.

 


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