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LSVD Köln

LSVD-Fachtagung zum Thema Lesben,
Schwule und ihre Kinder

Gleiche Rechte und mehr Akzeptanz für Regenbogenfamilien gefordert

Zum Abschluss der bundesweiten Fachtagung "Regenbogenfamilien - familiäre und gesellschaftliche Wirklichkeit" erklärt Antje Ferchau, Sprecherin des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD):

Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) fordert vom Gesetzgeber ein gemeinsames Sorge- und Adoptionsrecht für lesbische und schwule Paare und eine umfassende finanz-, erb- und namensrechtliche Anerkennung von Regenbogenfamilien. Alles andere ist Diskriminierung und widerspricht dem Grundgesetz, das die Familie unter besonderen Schutz stellt.

In Deutschland leben viele Tausend lesbische und schwule Eltern, die alleine oder in Partnerschaft Verantwortung für die Erziehung und das Wohlergehen ihrer Kinder tragen. Doch rechtlich sind Regenbogenfamilien noch immer Familien zweiter Klasse.

Trotz erster gesetzlicher Verbesserungen seit Inkrafttreten des Lebenspartnerschaftsgesetzes sind Kinder, die in gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften aufwachsen, rechtlich und finanziell schlechter abgesichert als andere Kinder.

Insbesondere die fehlende Möglichkeit zur Stiefkindadoption entzieht den Kindern Versorgungsansprüche und sorgt für Unsicherheit. Das kann nicht im Interesse des Kindeswohls sein.

Auf der heute zu Ende gegangenen LSVD-Fachtagung zum Thema "Regenbogenfamilien" diskutierten über 150 lesbische Mütter, schwule Väter und ihre Kinder mit Fachpersonal aus Familienverbänden, Politik und dem schulischen Bereich über ihre familiäre, rechtliche und gesellschaftliche Situation.

Deutlich wurde der enorme Informations- und Beratungsbedarf bei Fachleuten bzw. Regenbogenfamilien. Dem begegnet der LSVD mit seinem Familienprojekt und einer bundesweiten Beratungshotline für Lesben und Schwule sowie interessiertes Fachpersonal.

Viele Studien haben nachgewiesen, dass Lesben und Schwule ebenso gute Eltern sind wie heterosexuelle Mütter und Väter. Laut Prof. Dr. Udo Rauchfleisch von der Universität Basel, weisen Kinder aus Regenbogenfamilien oftmals eine höhere soziale Kompetenz auf als andere Kinder. So verfügen sie oftmals über mehr Akzeptanz gegenüber Minderheiten und sind sensibilisiert für jegliche Art von Diskriminierung.

Voraussetzung sind allerdings der offene Umgang der Eltern mit ihrer Homosexualität und eine hohe gesellschaftliche Akzeptanz gegenüber Lesben und Schwulen.

Das Fachpersonal aus dem schulischen Bereich kam überein, dass der Schule beim Thema Lesben, Schwule und Kinder eine besondere Bedeutung zukommt. Hinsichtlich der Unterrichtspläne und -materialien sowie der Lehrerausbildung wurde übereinstimmend Handlungsbedarf festgestellt.

Der LSVD fordert seit langem, dass die Themen Homosexualität und Regenbogenfamilien im fächerübergreifenden Unterricht gleichwertig behandelt werden.

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