25.10.2003
ver.di Bundeskongress beschließt
umfassende Interessenvertretung
für Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender
Der vom 19.-25.10.2003 in Berlin tagende 1. ordentliche
Bundeskongress der weltgrößten Einzelgewerkschaft ver.di hat sich an
den beiden letzten Kongresstagen in zwei Beschlüssen nachdrücklich
gegen die Diskriminierung und für eine umfassende rechtliche
Gleichstellung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender
ausgesprochen.
Insbesondere forderte der Bundeskongress in seiner Beschlussfassung
alle gewerkschaftlich ehren- und hauptamtlich aktiven Kolleginnen und
Kollegen auf, bestehende gesellschaftliche Diskriminierungen sichtbar
zu machen und in ihren Arbeitsfeldern oder Aktionsbereichen
diskriminierungsfreie und auf gegenseitigen Respekt basierende Regeln
festzulegen und in der täglichen Arbeit zu kultivieren. Den
lesbischen, schwulen, bisexuellen und transgender Mitgliedern bietet
ver.di eine breite und verbesserte Plattform eigener Aktivitäten wie
zielgruppenspezifische Seminare, Publikationen und Vernetzung in
eigenständigen Arbeitsbereichen.
In einem gesonderten Initiativantrag beschlossen die über 1000
Delegierten der im Oktober 2003 vom UN-Bevölkerungsfonds
festgestellten dramatischen Entwicklung bei den an Aids neu
Erkrankten Jugendlichen durch geeignete menschenwürdige Maßnahmen
entgegenzutreten. Hiv und Aids soll verstärkt in die
gewerkschaftliche Bildungs- und Jugendarbeitarbeit aufgenommen
werden. Durch konkrete gesundheitspolitische Positionierung wirkt die
Gewerkschaft darauf hin, dass die medizinische und psychosoziale
Versorgung für alle Hiv-Infizierten und Aids-Kranken sichergestellt
wird.
Dokumentation der Bundesarbeitskreis-Aktivitäten
im ver.di-Geschäftsbericht
Den Delegierten des Bundeskongresses lag eine umfangreiche
Dokumentation über die seit dem ver.di-Gründungskongress im März 2001
geleistete Arbeit der Organisation und ihrer Einzelgliederungen vor
("Geschäftsbericht"). In einem Kapitel wurden auch selbstkritisch die
Bemühungen zur Gründung des Bundesarbeitskreise Lesben, Schwule,
Bisexuelle und Transgender wenige Wochen vor dem Bundeskongress 2003
dargestellt (s.
http://www.verdi.de/kongressjahr2003/bundeskongress/geschaeftsbericht/kap3.pdf
und dort Seiten 221-223).
Klaus Timm
(Bundessprecher des ver.di-AK)
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