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Presseerklärung des FSR Gender Studies vom 23.02.04 Ehrenprofessur für Olivia JonesDrag Queen unterstützt Studierende beim Kampf um BildungAm heutigen Montag haben Studierende des Nebenfachstudiengangs Gender Studies der Bürgerschaftskandidatin Olivia Jones die Ehrenprofessur für Queer Theory verliehen. Die "Abgeordnete der Herzen" unterstützt den Kampf der Studierenden zur Erhaltung ihrer in Deutschland einmaligen Professur. Im Foyer des Auditorium Maximum auf dem Campus wurde die Drag Queen unter Applaus der anwesenden Studierenden mit einem Doktorhut gekrönt. In ihrer anschließenden Antrittsrede machte sie deutlich, dass ihr Engagement für ein tolerantes Hamburg für sie auch bedeute, sich für die Queer-Professur einzusetzen. Gleichzeitig berief sie Queer Theory-Dozent Robin Bauer in ihren wissenschaftlichen Beirat. Die Studierenden kündigten an, weiter für "ihre" Queer-Professur zu kämpfen. Die Professur für Queer Theory, die 2001 eingerichtet wurde, ist zuständig für die entscheidenden Grundlagenveranstaltungen des Nebenfachstudiengangs Gender Studies. Doch während sich die Universität gerne mit diesem Studiengang schmückt, hat sie die erstbeste Möglichkeit genutzt um die Professur zum nächsten Semester abzuschaffen. Die StudentInnen können das nicht verstehen: "Diese Professur wurde von Studierenden und Lehrenden hart erkämpft und stellt auch wissenschaftlich eine notwendige Ergänzung für die Universität dar. Jetzt wurde sie hinter unserm Rücken einfach gestrichen, das machen wir nicht mit", sagte Jonas Becker - Tietz (20), der seit einem Semester Gender Studies studiert. Die Studierenden wollen, dass die Professur umgehend wieder eingerichtet wird und die Wissenschaftsbehörde die entsprechenden Gelder dafür bereitstellt. Unterstützt werden sie dabei von der Bürgerschaftskandidatin Olivia Jones: "Die Queer-Professur war einmalig in Deutschland, Hamburg braucht sie zurück." Die Geschichte der Queer Theory ist noch jung. In den 90ern entwickelte sie sich aus der feministischen und der schwul-lesbischen Forschung und hat seitdem ihren Siegeszug durch die Universitäten v.a. in den USA angetreten. In Deutschland liegt die wissenschaftliche Forschung auf diesem Gebiet jedoch weit zurück, was nach Meinung der Studierenden die Professur umso wichtiger macht. Robin Bauer, neuer Wissenschaftsberater von Olivia Jones, sagte dazu: "Die Frage, um die es hier geht, ist, was es der Stadt Hamburg wert ist, Wissenschaft und Bildung zu fördern, die sich gegen Diskriminierung und soziale Ausgrenzung wendet. Der Studiengang Gender Studies und die Professur für Queer Theory werden nicht unterstützt, weil gesellschaftskritische Wissenschaft nicht mehr erwünscht ist einer Zeit, in der wir Zeugen des Abbaus des Sozialstaates werden, in der immer rigidere Einwanderungspolitik betrieben wird, und in der Frauen, Lesben, Schwule, Transgenders, Intersexuelle und andere noch immer nicht gleichberechtigt leben können." Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an |
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