Presse



18.03.2004

Antirassismus-Demo am Sonnabend in Oranienburg

Eberhard Zastrau (LSVD) spricht zum Demo-Auftakt
am Neuen Museum der Gedenkstätte Sachsenhausen

Ansprachen der stellvertretenden Leiterin der Gedenkstätte Sachsenhausen, Monika Knop, und von Eberhard Zastrau (Lesben- und Schwulenverband LSVD) eröffnen am Sonnabend, 20. März 2004, um 14:00 Uhr die diesjährige Antirassismusdemo in Oranienburg. Eberhard Zastrau, der für den LSVD dem Internationalen Beirat der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten angehört, ist eingeladen, mit seinem Redebeitrag insbesondere auf die gesellschaftliche Situation von Homosexuellen einzugehen, die sich nach der nationalsozialistischen Verfolgung homosexueller Männer auf das gesellschaftliche Klima der beiden deutschen Staaten bis weit nach der Wiedervereinigung ausgewirkt hat.

Der letzte Rest des einst von den Nazis ins Uferlose ausgedehnten § 175 StGB wurde erst 1994 gestrichen, eine Rehabilitierung der Opfer antihomosexueller NS-Justiz erst in diesem Jahrtausend vom Bundestag ausgesprochen. Zastrau engagiert sich ebenfalls für das in Berlin geplante Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen, das nach einem Beschluss des Bundestags vom Dezember 2003 am Rand des Tiergartens gegenüber dem derzeit im Bau befindlichen Denkmal für die ermordeten Juden Europas entstehen soll.

Ein Jahr nach dem Kriegsbeginn im Irak eröffnet das Oranienburger Forum gegen Rassismus und rechte Gewalt mit dieser Demonstration seine diesjährigen Antirassismustage. Zum Abschluss der Demo findet eine Kundgebung am Gedenkstein für die Opfer der Pogromnacht vom 9. November
1938 statt, unmittelbar neben dem Landratsamt Oberhavel. Motto der Aktionen in diesem Jahr ist "Gleiche Würde - gleiches Recht". Im weiteren Verlauf der Woche wird auch ein Film zur "Wiedergutmachung" an Sinti gezeigt: "Das falsche Wort" - am Freitag, 26. März, 19:00 Uhr im Regine-Hildebrandt-Haus, Sachsenhausener Str. 1.

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