Presse



Gedenkveranstaltungen zum 59. Jahrestag der Befreiung
des Konzentrationslagers am 18. und 19. April 2004
in der Gedenkstätte Sachsenhausen

Aus Anlass des 59. Jahrestags der Befreiung des Konzentrationslagers Sachsenhausen findet in diesem Jahr am Sonntag, dem 18. April 2004 die Gedenkveranstaltung in der Gedenkstätte Sachsenhausen statt.

Am darauf folgenden Montag, 19. April 2004, erinnert eine weitere Gedenkveranstaltung an das ehemalige KZ-Außenlager Klinkerwerk (siehe unten).

Vier Lebenswege zum Rosa Winkel

Gedenkstunde am 18. April 2004 in der Gedenkstätte Sachsenhausen

Die Erinnerung an vier Häftlinge mit dem Rosa Winkel stellen die Initiative "Der homosexuellen NS-Opfer gedenken" und der Lesben- und Schwulenverband LSVD in diesem Jahr in den Mittelpunkt ihrer kleinen Gedenkstunde, die sie zum 59. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Sachsenhausen vorbereiten. Am 18. April 2004 finden die diesjährigen Gedenkveranstaltungen zur Befreiung der Konzentrationslager Ravensbrück und Sachsenhausen statt. Wie seit 2002 werden in der Gedenkstätte Sachsenhausen auch in dezentralen Gedenkstunden die Komitees der verschiedenen Nationen und die Verbände für die verschiedenen Haftgruppen an das jeweilige Schicksal der von ihnen repräsentierten Gruppe erinnern.

Vier ganz unterschiedliche Lebenswege prägen die kleine Gedenkstunde für die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus:

  • Robert Oelbermann, einst einer der Bundesführer des Nerother Wandervogels,
     
  • Paul O'Montis, ein bekannter Coupletsänger und Unterhaltungskünstler der Weimarer Republik, der auch als Jude Ziel nationalsozialistischer Verfolgung war,
     
  • Wilhelm Machold, Kaufmann und einst Mitglied des "Bundes für Menschenrecht", der weniger politischen aber deutlich größeren Organisation Homosexueller in der Weimarer Republik,
     
  • Friedrich Brüchmann, ein technischer Angestellter, der im Sommer 1942 im KZ Sachsenhausen kastriert wurde und zwei Wochen später der Mordaktion gegen Homosexuelle im Klinkerwerk zum Opfer fiel.

Während Robert Oelbermann im KZ Dachau ums Leben kam, wurden die drei anderen im KZ Sachsenhausen ermordet.

Den musikalischen Teil der kleinen Gedenkstunde für die homosexuellen Opfer gestaltet Charly Zastrau mit einer Hommage an einen weiteren Rosa-Winkel-Häfting:

  • Rudi Pallas und die Freiheit - vier Bilder aus dem Leben eines Mannes.

Termin und Ablauf:

Sonntag, 18. April 2004, Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen, Straße der Nationen 22, 16515 Oranienburg

  • 14:00 Uhr Begrüßung am Neuen Museum. Es sprechen
     
    • Zdzislaw Jasko, Sprecher des Bundes polnischer KZ-Häftlinge und Vizepräsident des Internationalen Sachsenhausen-Komitees
       
    • Ministerialdirektor Wilfried Grolig
      Leiter derr Abteilung für Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik im Auswärtigen Amt
       
  • ab 14:30 Uhr dezentrale Gedenkaktionen der Nationen und Verbände, in diesem Rahmen unter anderem:
  • 14:45 Kranzniederlegung an der Gedenktafel für die homosexuellen Opfer (im Zellenbauhof)
  • 15:00 Gedenken an die Lebenswege von Homosexuellen auf dem Platz des ehemaligen Blocks 14
  • 15:45 Uhr religiöses und weltliches Gedenken an den Gräberfeldern neben dem ehemaligen Krankenrevier
  • 16:00 Uhr Kranzniederlegung an den Gräberfeldern neben dem ehemaligen Krankenrevier

Gedenkveranstaltung auf dem Gelände des ehemaligen KZ-Außenlagers Klinkerwerk am 19. April 2004, 10:30 Uhr am Denkmal neben dem Hafenbecken

Im Rahmen der Gedenkveranstaltungen zum 59. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Sachsenhausen wird am Montag, 19. April 2004, um 10:30 Uhr Eberhard Zastrau (Lesben- und Schwulenverband LSVD) die Gedenkrede für die Opfer des einstigen Sachsenhausener KZ-Außenlagers Klinkerwerk halten.

Die Veranstaltung neben dem von KZ-Häftlingen erbauten Hafenbecken wird der Leiter der Gedenkstätte Sachsenhausen, Prof. Dr. Günter Morsch, eröffnen.

Das Klinkerwerk war zunächst das berüchtigtste Außenkommando und nach dem Bau von Häftlingsbaracken ein eigenes Außenlager Sachsenhausens, in das die Strafkompanien und der - besonderen Torturen der SS-Schergen ausgelieferte
- Lagerbereich "Isolierung" verlegt wurden.

Das Denkmal ist erreichbar über das Gewerbegebiet an der Schmachtenhagener Chaussee, von Oranienburg (Bernauer Straße) aus hinter dem Oder-Havel-Kanal links. Öffentliche Verkehrsmittel sind nicht zu empfehlen, Fußweg ab S-Bf Oranienburg ca. 40 Minuten

Weitere Informationen von / Rückfragen bitte an Eberhard Zastrau, eMail: info@gedenk-ort.de
 


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