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14. Mai 2004 Antworten der Parteien
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2) Einführung einer umfassenden europäischen AntidiskriminierungsrichtlinieDie SPD antwortet ausweichend auf unsere Frage nach ihrem
Einsatz auf EU-Ebene für eine Antidiskriminierungsrichtlinie, die auch die
sexuelle Identität umfasst. Die PSE-Fraktion im Europäischen Parlament
habe die Kommission zunächst einmal aufgefordert, ein Weißbuch zur
künftigen Gleichstellungsstrategie der EU zu erstellen. |
3) Diskriminierung aufgrund der GeschlechtsidentitätAuch in dieser Frage verweist die SPD auf ihre Forderung nach
einem Weißbuch, das die Kommission zunächst zu erstellen habe. |
4) Weiterentwicklung des EU AntidiskriminierungsprogrammsDie SPD hebt das vergangene und künftige Engagement der sozialdemokratischen Abgeordneten im Europaparlament für die Berücksichtigung der sexuellen Orientierung als Diskriminierungsgrund bei allen Gesetzesinitiativen hervor. Sie äußerst sich aber nicht zu unserer Forderung nach Fortsetzung und Weiterentwicklung des EU-Antidiskriminierungsprogramms. Die CDU spricht sich nicht ausdrücklich für eine
Weiterentwicklung des EU-Antidiskriminierungsprogramms aus, meint jedoch,
sinnvolle Programme zum Abbau von Diskriminierung sollten fortgesetzt
werden. Bündnis 90/Die Grünen hingegen tritt dafür ein, dass die
EU-Programme mit Maßnahmen zur Bekämpfung von Diskriminierung
fortgeschrieben und ausgebaut werden. Auch will sich die Partei für die
„weitere institutionelle Förderung des europäischen Zusammenschlusses der
Lesben- und Schwulenverbände“ einsetzen. Darüber hinaus fordert Bündnis
90/Die Grünen „einen jährlichen Bericht der EU-Kommission an das
Europäische Parlament über den Stand der Integration gesellschaftlicher
Minderheiten in der Europäischen Union.“ |
5. Anerkennung von Lebenspartnerschaften und Regenbogenfamilien in EuropaDie SPD verspricht, „auch zukünftige Initiativen im Bereich der
europaweiten Anerkennung von Eingetragenen Partnerschaften an(zu)regen und
(zu) unterstützen.“ Zur Frage der gegenseitigen Anerkennung und
Freizügigkeit äußert sie sich ebenso wenig wie zur Frage der
Regenbogenfamilien. Bündnis 90/Die Grünen hingegen strebt „die volle Anerkennung
gleichgeschlechtlicher Partnerschaften und gleichgeschlechtlicher Familien
in den EU-Gesetzgebungen an“, weshalb im Wahlprogramm der Partei „die
Forderung nach einer europaweiten Anerkennung eingetragener
Partnerschaften und gleichgeschlechtlicher Ehen verankert“ sei. |
6) Menschenrechtspolitik für Lesben, Schwule, Bisexuelle und TransgenderDie SPD will sich auch weiterhin „für die Bekämpfung der in den Gesetzen der einzelnen Mitgliedsstaaten existierenden Diskriminierungen aufgrund der sexuellen Ausrichtung“ einsetzen. Sie verweist zudem auf diskriminierende Bestimmungen in Deutschland, die geändert werden müssen, „wie z. B. Diskriminierungen auf Länderebene wie die in Bayern bestehende Notwendigkeit, die Lebenspartnerschaft vor einem Notar zu schließen und nicht vor dem Standesamt wie die Ehe.“ Zur Frage des verstärkten Engagements der EU für die Achtung der Menschenrechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgendern in Drittstaaten äußert sich die SPD nicht. Sie stellt fest, der Schutz der Menschenrechte gelte in gleicher Weise für alle Menschen. Die CDU setzt sich für die volle Verwirklichung der
Menschenrechte für alle Menschen ein, „selbstverständlich auch für Leben,
Schwule, Bisexuelle und Transgender.“ Im übrigen verweist die Partei auf
ihr „Selbstverständnis als einer auf dem Wertefundament des Christentums
stehenden Partei.“ |
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