Lesben und Schwule in der SPD - Bundesvorstand [www.schwusos.de]
München, 3. Juni 2004Antje Vollmer gegen rot-grüne
Bürgerrechtspolitik
Die von der Koaltion begonnene Gleichstellungspolitik
muss zielstrebig weitergeführt werden
Der Bundesvorstand der Lesben und Schwulen in der SPD ([SCHWUSOS]
verfolgt die in den letzten Wochen intensiver werdende Debatte innerhalb
der SPD und der Regierungskoalition um die längst überfällige rechtliche
Gleichstellung mit größtenteils positivem Erstaunen.
Nach langem Stillstand in lesbisch-schwulen Bürgerrechtsfragen scheint
sich, zumindest in kleinen Schritten, der lang ersehnte Wandel hin zu
einer emanzipatorischen Politik durchzusetzen. Der Bundesvorstand der
Lesben und Schwulen in der SPD misst den Äußerungen von Antje Vollmer
(GRÜNE) in diesem Zusammenhang - ebenso wie kontraproduktiven Aussagen und
Aktionen anderer MandatsträgerInnen aus der Regierungskoalition - keinen
hohen Stellenwert bei, hofft aber, dass solche inhaltlich unhaltbaren
Aussagen in Zukunft unterbleiben und Politik auf dem Boden des
Koalitionsvertrages und der beiden Parteiprogramme getätigt wird.
Grundsätzlich sollte gelten: Das Kindeswohl steht bei der Adoption im
Vordergrund, nicht aber die sexuelle Identität der potentiellen Eltern /
der Erziehenden.
Logische Konsequenz ist, auch angesichts einer stetig
wachsenden Zahl von Kindern in lesbischen und schwulen Familien, eine
entsprechende gesetzliche Gleichstellung aller Eltern und
Erziehungsberechtigten zu schaffen.
Allenfalls einen durchaus begrüßens- und unterstützenswerten ersten
Schritt stellt in diesem Zusammenhang die sogenannte "Second Parent
Adoption" (Stiefkindadoption) dar.
Sie muss beim Beschluss eines
Lebenspartnerschaftsergänzungsgesetzes den Minimalkonsens darstellen.
"Als Lesben und Schwulen in der SPD fordern wir" so die stellvertretende
Bundesvorsitzende der Lesben und Schwulen in der SPD Sarah-June Jaeckel,
"keine zusätzlichen Privilegien für lesbische und schwule Paare sondern
eine Förderung für alle Familien mit Kindern. Dort, wo Kinder erzogen und
gefördert werden ist staatliche Hilfe vonnöten. Unser Ziel ist nicht
primär die steuerliche Gleichstellung mit Ehepaaren - im Gegenteil.
Nicht gerechtfertigte Vorrechte wie das Ehegattensplitting gehören
beseitigt. Es kann nicht angehen, dass hier eine fortgesetzte
Diskriminierungspolitik unter sozialdemokratischer Führung betrieben
wird."
Für den Bundesvorstand der Lesben und Schwulen in der SPD
Tom Becker, Bundesvorsitzender
eMail: tom_becker@schwusos.de
Sarah-June Jäckel, Stellv. Bundesvorsitzende
eMail:
sarah_jaeckel@schwusos.de
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