24.07.2004Westerwelle muss
in den Ländern Glaubwürdigkeitstest bei
Lebenspartnerschaftsergänzungsgesetz bestehen!
Volker Beck, Erster Parlamentarischer Geschäftsführer, erklärt:
Beim Lebenspartnerschaftsgesetz gilt: Gleiche Pflichte und gleiche
Rechte, nur das ist fair! Alles andere als Gleichberechtigung ist neue
Diskriminierung. Das gilt auf der ganzen Breite der Gesetzgebung: vom
Sozialrecht bis zum Steuerrecht.
Die Koalition hat mit dem Überarbeitungsgesetz Verbesserungen bei der
Hinterbliebenenversorgung, beim Adoptionsrecht und durch die Einführung
des Verlöbnisses vorgenommen.
Das will die Koalition mit der Einbringung des zustimmungspflichtigen
Ergänzungsgesetzes beim Steuer- und beim Beamtenrecht in der zweiten
Jahreshälfte fortsetzen. Da kommt es dann für die FDP im Bundesrat zum
Schwur! Nicht Enthaltung sondern Zustimmung der FDP-mitregierten
Bundesländer ist dann gefragt. Das ist der Glaubwürdigkeitstest für die
vollmundigen Ankündigungen auf Bundesebene!
Es ist zu begrüßen, wenn die FDP unsere Haltung zur vollständigen
Gleichstellung der Ehe mit der Lebenspartnerschaft jetzt unterstützt.
Dafür ist es auch höchste Zeit!
Wir freuen uns über den Positionswechsel der FDP beim
Lebenspartnerschaftsgesetz. „So wird auch im Himmel mehr Freude herrschen
über einen einzigen Sünder, der umkehrt, als über neunundneunzig Gerechte“
(Lukas 15,7).
Der Parteivorsitzende Westerwelle und der Fraktionsvorsitzende Gerhard
haben dem Lebenspartnerschaftsgesetz noch in der letzten Wahlperiode
bescheinigt, dass es gegen den besonderen Schutz der Ehe im Grundgesetz
verstößt. Ein eigener Gesetzentwurf der FDP sah vielfältige
Benachteiligungen der Lebenspartnerschaft gegenüber der Ehe vor! Alle
Bundesländer, in denen die FDP mitregiert hatte, vom sozialliberalen
Rheinland-Pfalz bis zum christlich-liberalen Baden-Württemberg, haben
Lebenspartnerschaftsgesetz und Lebenspartnerschaftsergänzungsgesetz im
Bundesrat abgelehnt.
Erst nachdem das Bundesverfassungsgericht der Gleichstellung den Weg
geebnet hatte, war die FDP zu einem Positionswechsel bereit. Eine echte
Blamage für eine liberale Partei.
++++ Informationen aus dem Büro Volker Beck,
MdB,
Erster Parlamentarischer Geschäftsführer
der Bundestagsfraktion
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN++++
Bundestagsbüro Berlin
Adresse: Volker Beck, MdB
Platz der Republik 1
11011 Berlin
Telefon: 030 / 227 - 71511
Telefax: 030 / 227 - 76880
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