Essen, 27.09.2004
Pressemitteilung der LSU zur Kommunalwahl in NRW
Die LSU begrüßt das Ergebnis der Kommunalwahl in NRW. Das Wahlergebnis
bietet ein gutes Fundament für die Landtagswahl im Mai nächsten Jahres. Es
ist gleichzeitig ein deutliches Signal, dass die CDU auf dem Weg zur
modernen Großstadtpartei die eingeschlagenen Richtung in NRW forcieren
muss, um zukünftige Wahlen gewinnen zu können.
Bei ihrer Wahlanalyse darf die CDU nicht übersehen, dass sie in den
Großstädten mit ihrer derzeitigen Gesellschaftspolitik bei Lesben und
Schwulen, die gerade in den Städten einen wahlentscheidenden Prozentsatz
ausmachen, nicht mehrheitsfähig ist. Es langt nicht, wie bisher, die
aktive Politik für Lesben und Schwule den anderen zu überlassen und
stellenweise tolerierend mitzutragen. „Die CDU muss hier Farbe bekennen
und ihr Profil schärfen, ob und was sie für Lesben und Schwule tun will.
Dies gilt auf allen Ebenen, von Bund bis Stadtrat, insbesondere aber auch
auf Landesebene. Hier gilt es noch viel zu tun, wenn man die Landtagswahl
NRW im Mai 2005 sicher gewinnen will“, fordert Thomas Mehlkopf,
Landesvorsitzender der LSU-NRW.
Nach Ansicht der LSU ist es ein Warnsignal für eine Volkspartei, wenn sie
nur 10-20% der Wählerstimmen aus dem schwul-lesbischen Wählerlager auf
sich vereinen kann, und diese auch nur, weil sie in anderen politischen
Bereichen die bessere Alternative darstellt. Über 80% dieser
Wählerschicht, davon viele aus dem bürgerlichen Lager verharrt bei
rot-grün.
Mit Jürgen Rüttgers hat die CDU NRW einen Landesvorsitzenden, der die
Auffassung vertritt, dass die Politik den Menschen nicht vorschreiben
darf, wie sie zu leben haben. Diese Linie unterstützt eine vorsichtige
Öffnung der CDU-NRW für die Belange von Lesben und Schwulen. Wenn die CDU
nun den nächsten Schritt geht, und die persönlichen Lebensentscheidungen
der Menschen durch eine aktive Rolle in der modernen Gesellschaftspolitik
unterstützt, kann sie zuversichtlich in die kommenden Wahlentscheidungen
gehen. Nicht nur Lesben und Schwule werden das Verhalten der CDU bei den
Entscheidungen um das Lebenspartnerschaftsgesetz dabei im Auge behalten.
Eine nächste Chance für die Union, hier Boden gut zu machen, ist die
Abstimmung zur Bundesrats-Initiative Hamburgs zur Nachbesserung beim
Lebenspartnerschaftsgesetz
Die LSU wird den Dialog, insbesondere mit den Unions-Bürgermeistern und
Stadtrats-Fraktionen in den Städten, intensivieren, um nachhaltig auf ihre
Positionen hinzuweisen und für sie zu werben.
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