15.10.2004
Bundesrat lehnt Hamburger Initiative zu
Lebenspartnerschaften ab
LSVD: Initiative war positives Signal, ging aber
nicht weit genug
Manfred Bruns, Sprecher des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD),
erklärt:
Mit der Hamburger Bundesratsinitiative sollte ein politisches Signal
gesetzt werden. Erstmals startete ein CDU-regiertes Bundesland eine
Initiative in der Länderkammer, die auf eine Verbesserung der
Rechtsstellung Eingetragener Lebenspartnerschaften abzielte. Das
ist leider gescheitert. Dem Hamburger Senat ist es nicht gelungen, genügend
Unions-Ministerpräsidenten von der Notwendigkeit der Initiative zu
überzeugen.
In der Sache ging die Hamburger Initiative nicht weit genug. Regelungen
im Einkommenssteuerrecht sollten ebenso ausgeblendet werden wie eine
umfassende Angleichung im Beamtenrecht. Zudem sollte die Gleichbehandlung
bei der Erbschaftssteuer erst dann in Kraft treten, „wenn die Lebenspartnerschaft
mindestens fünf Jahre bestanden hat“. Für diese Einschränkung gibt
es keinen Grund. Sie hätte im Einzelfall zu unvertretbaren
menschlichen Härten geführt.
Der LSVD fordert die politischen Kräfte in der Länderkammer, die das
Lebenspartnerschaftsrecht ausbauen wollen, auf, nun nach vorne zu
schauen, konstruktiv zusammenzuarbeiten und weiter für Verbesserungen
zu werben. Hier ist neben SPD und Grünen insbesondere die FDP
gefordert, die inzwischen für die Gleichstellung von
Lebenspartnerschaft und Ehe eintritt. Diese Position muss sich auch bei
Abstimmungen im Bundesrat niederschlagen. Die nächste Gelegenheit dazu
bietet sich, wenn das derzeit im Bundestag beratene Gesetz zur Überarbeitung
des Lebenspartnerschaftsrechts in den Bundesrat kommt.
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LSVD Pressestelle
Alexander Zinn
Pressesprecher
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