Pressemitteilung von Michael Kauch (FDP) vom
29.10.2004:Überarbeitetes Lebenspartnerschaftsgesetz
ist ein Schritt in die richtige Richtung
- nicht das Ende der Gleichstellungspolitik
Zur heutigen Verabschiedung des Gesetzes zur Überarbeitung des
Lebenspartner- schaftsgesetzes im Deutschen Bundestag und zur Ablehnung des
FDP-Ergänzungs- gesetzentwurfes erklärt der FDP-Bundestagsabgeordnete MICHAEL
KAUCH:
Rot-Grün und FDP haben heute gemeinsam das Gesetz zur Überarbeitung des
Lebenspartnerschaftsgesetzes durchgesetzt. Damit werden u.a. die Hinterbliebenenversorgung und die Stiefkindadoption ermöglicht. Dies ist ein
Schritt in die richtige Richtung.
Umso bedauerlicher ist es, dass SPD und Grüne den weitergehenden FDP-Entwurf
mit fadenscheinigen Gründen abgelehnt haben. Mit ihm hätten Schwule und
Lesben das volle gemeinschaftliche Adoptionsrecht, weitgehende steuerliche
Gleichstellung sowie gleiche Rechte etwa im Beamtenrecht erhalten. Wir Liberale werden trotz dieser Ablehnung weiter Druck auf die Regierung
machen, ein eigenes, umfassendes Ergänzungsgesetz vorzulegen. Gleiche Pflichten, gleiche Rechte - das ist die Forderung der Liberalen.
Abstrus waren die Argumente mehrerer Unions-Damen in der Debatte. Kinder
würden den neuen Eltern schutzlos ausgeliefert, so ein Beitrag, der bei den
Liberalen nur noch Kopfschütteln bewirkte. Die aufgeregten, teils hysterischen Attacken der CDU/CSU sollten wohl überdecken, dass die Union
Rückzugsgefechte führt.
Nicht überzeugen konnte die Begründung der Bundesjustizministerin Brigitte
Zypries, die Koalition müsse den FDP-Gesetzentwurf zum vollen Adoptionsrecht
ablehnen, weil dies gegen ein Abkommen des Europarats verstoße. Denn andere
EU-Länder, die auch dieses Abkommen unterschrieben haben, lassen die volle
gemeinschaftliche Adoption durch Schwule und Lesben gleichwohl zu. Und Volker Becks Argument, er müsse den FDP-Entwurf ablehnen, weil das darin zu
ändernde Bundessozialhilfegesetz jetzt Sozialgesetzbuch XII heiße und diese
Neuerung nicht berücksichtigt sei, grenzte an Kabarett.
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