PRESSEMITTEILUNG
NR. 824 der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
Datum: 11. November 2004Antidiskriminierungsgesetz auf
gutem Wege
Zur Diskussion über ein Antidiskriminierungsgesetz erklären Volker
Beck, Erster Parlamentarischer Geschäftsführer, und Irmingard
Schewe-Gerigk, Parlamentarische Geschäftsführerin und frauenpolitische
Sprecherin:
Die Koalition befindet sich bei der Umsetzung der EU-Richtlinien gegen
Diskriminierung auf einem guten Weg. Wir bereiten ein Gesetz vor, das
Benachteiligungen im Wirtschafts- und Arbeitsleben aufgrund des
Geschlechts, der ethnischen Herkunft, der sexuellen Identität, der
Religion oder Weltanschauung, des Alters oder aufgrund einer Behinderung
wirksam entgegentritt. Damit setzen wir die drei EU-Richtlinien gegen
Diskriminierung sachgerecht und mit Augenmaß in deutsches Recht um. In den
nächsten Wochen werden wir in der Koalition letzte Hand an den Entwurf
anlegen.
Diskriminierung und Ausgrenzung von Menschen aufgrund bestimmter Merkmale
sind Gift für das gesellschaftliche Zusammenleben. Der
diskriminierungsfreie Zugang zum Arbeitsmarkt und zu öffentlich
angebotenen Waren und Dienstleistungen ist in unserer Marktwirtschaft
beileibe keine Kleinigkeit.
Hier geht es um elementare Fragen gesellschaftlicher Teilhabe. Mit dem
Antidiskriminierungsgesetz wollen wir ein positives
gesellschaftspolitisches Zeichen setzen.
Ähnliche Antidiskriminierungsgesetze gibt es bereits in vielen
europäischen Ländern. Sie haben sich in der Praxis gut bewährt und wirken
vor allem präventiv gegen Diskriminierung. Daher ist in den Nachbarländern
die bisweilen befürchtete "Prozessflut" ausgeblieben. Das wird auch in
Deutschland so sein.
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