Home | PressespiegelPressedienst Termine | Aktuelles |



Pressemitteilung der LSU vom 29.11.2004:

Steigende Infektionszahlen
erfordern Nachdenken in der Aids-Prävention

Hamburg, 28.11.2004; Die aktuellen Zahlen über steigende Infektionen mit HIV in Deutschland erfordern nach Auffassung der LSU ein Nachdenken über neue Konzepte in der Aids-Prävention. Der Grund: In Zeiten angespannter Kassenlage müssen die öffentlichen Mittel für dieses wichtige Thema so effektiv wie möglich eingesetzt werden. Das bedeutet, bestehende Präventions-Konzepte gehören auf den Prüfstand, mit dem Ziel flexibler auf neue Herausforderungen reagieren zu können.

Der erneute Anstieg der Infektionszahlen zeigt nach Einschätzung der LSU dass die bestehenden Konzepte zur Aids-Prävention überarbeitet werden müssen. „Nicht nur der Erhalt der öffentlichen Mittel, sondern vielmehr ihr sinnvoller und zielgerichteter Einsatz ist wichtig“, erklärt Roland Heintze, Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft und Bundesvorsitzende der LSU. Das gilt nach Meinung von Heintze auch für die Entwicklungshilfegelder. „Die drastischen Zahlen über explosionsartigen Anstieg von Neuinfektionen in den sozial schwachen Ländern, wie sie die UNAIDS und die WHO feststellen, zeigen, dass wir hier unserer internationalen Verantwortung stärker als bisher gerecht werden müssen.“ 

Der Wandel bei den Risikogruppen, der nach WHO-Zahlen einen 41-prozentigen Anteil aller Neuinfektionen im heterosexuellen Bereich dokumentiert, muss sich auch in der Präventionsarbeit niederschlagen. Insofern begrüßt die LSU, dass der diesjährige Welt-Aids-Tag am 1. Dezember besonders auf die Lage der Frauen aufmerksam macht, die inzwischen fast die Hälfte aller Infizierten darstellen. Ein weiterer Schwerpunkt sollte nach Ansicht der LSU auf Osteuropa liegen.

„Aids ist eine Krankheit, die keine sexuelle Orientierung kennt, ein Problem für die gesamte Gesellschaft darstellt und nicht nur für Risikogruppen. Hierauf muss Präventions-Arbeit und die sie tragenden Institutionen flexibel reagieren“, fordert Heintze. „Besitzstanddenken können wir uns gerade in Zeiten leerer Kassen im Interesse der Betroffenen nicht leisten.“ Die LSU fordert Bund, Städte und Kommunen auf, ihre bestehenden Aktivitäten vor diesem Hintergrund kritisch zu überprüfen.

 


[Impressum] [Feedback] [Sitemap]