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Pressestelle des Lesben-
und Schwulenverbandes (LSVD)



Pressemitteilung des LSVD vom 27.10.2004:

Rote Karte für Buttiglione

Barrosos Rückzieher ist Erfolg für die Bürgerrechte

Zur Entscheidung des designierten EU-Kommissionspräsidenten Barroso, seinen Vorschlag für die künftige EU-Kommission zurückzuziehen, erklärt Manfred Bruns, Sprecher des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD):

Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) begrüßt die Entscheidung von José Manuel Barroso, seinen Vorschlag für die künftige EU-Kommission zurückzuziehen. Barrosos Entscheidung ist ein Erfolg für die Bürgerrechte und für alle Lesben und Schwulen in Europa. Barroso hatte heute unter dem tosenden Applaus der EU-Parlamentarier verkündet, die Kommission personell neu zusammenzustellen. Hintergrund ist die massive Kritik an dem als Innen- und Justizkommissar vorgeschlagenen Italiener Rocco Buttiglione. Der Berlusconi-Freund und Papst-Berater betrachtet Homosexualität als "Sünde" und sieht Frauen in der Rolle der Mutter und Hausfrau.

Der LSVD erwartet von Barroso nun, dass er Buttiglione die rote Karte zeigt und ihn endgültig vom Spielfeld nimmt. Von einem Mann, der Homosexualität für eine Sünde hält und der sich massiv gegen einen Diskriminierungsschutz für Lesben und Schwule in der EU-Verfassung eingesetzt hatte, kann die europäische Antidiskriminierungspolitik nicht glaubwürdig vertreten werden. Dass die Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung in der EU geächtet wird, ist ein großer Erfolg der europäischen Politik. So etwas darf nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden.

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LSVD Pressestelle

Alexander Zinn
Pressesprecher

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