Pressestelle des Lesben-
und Schwulenverbandes (LSVD)

Lesben und Schwule demonstrieren am Familiensonntag vor sechs Kathedralen

Auch wir sind Familie! Gegen Berufsverbote und Diskriminierung durch die Katholischen Kirche

Am traditionellen Familiensonntag der Katholischen Kirche protestieren wir gegen Diskriminierung:

• Köln: Domplatte (am Römerbogen). 16.01.2004, 9.30 bis 11.30 Uhr.
• Frankfurt/M.: Vor dem Eingang des Doms, 16.01.2004, 10.30 bis 11.30 Uhr.
• Mainz: vor dem Dom, Marktplatz, 16.01.2004, ab 10.45 bis 11.45 Uhr.
• Trier: Domfreihof, 16.01.2004, 9.00 Uhr bis 10.30 Uhr.
• Stuttgart: vor der Domkirche St. Eberhard, Königstraße 7, 16.01.2004, 09.30 Uhr bis 11.30 Uhr.
• Berlin: St.-Hedwigs-Kathedrale, vor dem Dom, Behrensstraße/St.
  Hedwigs-Kirchgasse 16.01.2004, 9.00 bis 11.00 Uhr.

Wir machen deutlich: Auch wir sind Familie!
Der Katholische Familienbegriff schließt gleichgeschlechtliche Familien aggressiv aus. Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) will die Öffentlichkeit und Kirchenbesucher darauf hinweisen, dass auch Lesben und Schwule Familie leben. Sie sind liebevolle Töchter, Söhne, Schwestern, Brüder und oftmals selbst Eltern. Eingetragene Lebenspartner übernehmen gleiche Pflichten wie Eheleute. Sie sorgen füreinander und stehen füreinander ein - in guten wie in schlechten Tagen. Anstatt diese Familienleistungen zu respektieren, macht die Katholische Kirche Front gegen jede rechtliche Anerkennung und schürt Vorurteile.

Protest gegen Berufsverbote
Die Deutsche Bischofskonferenz bewertet das Eingehen einer Eingetragenen Lebenspartnerschaft als "schwerwiegenden Loyalitätsverstoß". Kirchlich Beschäftigten, z.B. Krankenpflegern, Erzieherinnen oder Verwaltungsangestellten, wird mit Kündigung gedroht. Es hat bereits Entlassungen gegeben. Der LSVD fordert die Rücknahme dieser menschenfeindlichen Verordnung.

Protest gegen Diffamierung
Immer wieder äußern sich Bischöfe massiv verletzend gegenüber Homosexuellen.
Ausgerechnet in einem Gottesdienst zum Gedenken an Opfer des Nationalsozialismus rief der Berliner Kardinal Sterzinsky zum Widerstand gegen die rechtliche Anerkennung gleichgeschlechtlicher Lebensgemeinschaften auf. Unter Bezugnahme auf den Widerstand gegen den Nationalsozialismus sagte Sterzinsky, auch heute könne Protest gegen staatliche Gesetze nötig sein, "die dem Gesetz Gottes widersprechen".

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