Pressemitteilung des LSVD vom 26. Januar 2005:CSU soll
keine Neiddebatte anzetteln
LSVD: Gleichstellung im Steuerrecht notwendig
Zum Vorhaben der Regierungskoalition, Lebenspartner im Steuerrecht
anzuerkennen, erklärt Manfred Bruns, Sprecher des Lesben-
und Schwulenverbandes (LSVD):
Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) begrüßt, dass die
Regierungskoalition einen neuen Anlauf zur Ergänzung des
Lebenspartnerschaftsrechts unternehmen will. Insbesondere die
Gleichstellung im Steuerrecht ist längst überfällig. Schließlich haben
Lebenspartner bereits die gleichen Unterhaltspflichten wie Ehepaare. Die
demagogische und juristisch unhaltbare Kritik der CSU-Landesgruppe im
Bundestag weist der LSVD entschieden zurück.
Der CSU-Abgeordnete Bartholomäus Kalb hatte die Initiative zur
Gleichstellung als „Schlag gegen die verfassungsrechtlich geschützte
Ehe“ bezeichnet, mit dem die Ehe „zu einer von vielen Lebensformen
degradiert werden“ solle. Der LSVD empfiehlt Herrn Kalb, das
entsprechende Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom Juli 2002 zu
lesen: Damals hatte das höchste Gericht zweifelsfrei festgestellt, dass
Lebenspartnerschaft und Ehe rechtlich gleichgestellt werden dürfen.
Statt eine Neiddebatte zwischen Lebenspartnern und Eheleuten
anzuzetteln, sollte die CSU die gesellschaftlichen Realitäten endlich
akzeptieren und konstruktiv mitwirken an Verbesserungen im
Lebenspartnerschaftsrecht. Wer sich, wie der bayerische
Ministerpräsident Edmund Stoiber und seine Justizministerin Beate Merk
„gesellschaftlichen Entwicklungen“ in Großstädten öffnen will, muss auch
schwule und lesbische Paare anerkennen. Das fortgesetzte Gepolter gegen
die Gleichstellung Homosexueller ist dazu wenig geeignet.
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LSVD Pressestelle
Alexander Zinn
Pressesprecher
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