Pressemitteilung des LSVD Berlin-Brandenburg vom 24. Februar 2005:
LSVD unterstützt lesbische Migrantinnen
Emanzipationskampagne soll freie Entfaltung der
Frauen fördern
Berlin (24.02.2005). Der Lesben- und Schwulenverband
Berlin-Brandenburg e.V. (LSVD) stellt am heutigen Vormittag im Roten
Rathaus gemeinsam mit dem Staatssekretär für Bildung, Jugend und Sport
Thomas Härtel, der Berliner Polizei und weiteren Partnern seine neue
Aufklärungskampagne "Çigdem ist lesbisch. Vera auch! Sie gehören zu uns.
Jederzeit!" der Öffentlichkeit vor. Die vom Fachbereich für
gleichgeschlechtliche Lebensweisen der Senatsverwaltung für Bildung,
Jugend und Sport geförderte Emanzipationskampagne soll in den kommenden
Monaten mit Postern, Großflächen und Aufklärungsveranstaltungen auf die
schwierige Situation lesbischer Migrantinnen hinweisen. Sie ist zugleich
ein Aufruf gegen Zwangsheirat, Familienausschluss und gegen jegliche
Form psychischer oder physischer Gewalt gegen Frauen, Lesben und
Schwule.
Kernzielgruppe der LSVD-Kampagne sind Schülerinnen, Schüler und
Jugendliche insbesondere nichtdeutscher Herkunft. Ihnen soll deutlich
gemacht werden, dass es auch lesbische Frauen mit Migrationshintergrund
gibt - eine Tatsache, die viele Jugendliche und ihre Eltern nicht
wahrhaben wollen. Indem unklar bleibt, wer auf dem Plakat Çigdem und wer
Vera ist, sollen überdies Klischeevorstellungen über Lesben und
lesbisches Leben in Frage gestellt werden.
Frauen, Lesben und Schwule leiden gleichermaßen unter patriarchalischen
Familienstrukturen und einem archaischen Ehrbegriff, mit dem immer
wieder versucht wird, die freie Entfaltung eines selbst gewählten
Lebensentwurfs zu be- und zu verhindern. Das Thema Homosexualität ist
nach wie vor stark tabuisiert. Wie selbstbewussten Frauen wird Lesben
und Schwulen noch immer mit Vorbehalten und leider oft auch mit Hass und
Gewalt begegnet. Der LSVD fordert daher die Gesellschaft und
insbesondere die Migrantenorganisationen auf, mit ihm gemeinsam um
Toleranz und Akzeptanz selbst bestimmter Lebensentwürfe zu werben und
Initiativen auf den Weg zu bringen, die sensibilisieren und aufklären.
Der Türkische Bund in Berlin-Brandenburg (TBB) hat als einer der wenigen
Organisationen die Problematik lesbischer Migrantinnen erkannt und
unterstützt die LSVD-Kampagne.
Weitere Unterstützer der Kampagne sind das Projekt "LesMigras" der
Lesbenberatung Berlin, das Magazin für Lesben "L.mag", die Berliner
Polizei sowie das neue LSVD-Projekt "Berlin steht zusammen. Gemeinsam
gegen Homosexuellenfeindlichkeit!" (www.respect-gaymes.de).
Eine druckfähige Datei des DIN-A2-Plakats finden Sie unter:
www.berlin.lsvd.de/kai-cigdem.htm
Für weitere Informationen steht Ihnen Jörg Litwinschuh
zur Verfügung:
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E-mail: berlin@lsvd.de
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Alexander Zinn
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