Pressestelle des Lesben-
und Schwulenverbandes (LSVD)

Homosexualität als Thema in Migrationsfamilien

LSVD Projekt Migrationsfamilien

Renate H. Rampf und Bali Saygili

"Homosexualität als Thema in Migrationsfamilien" ist der Name eines Modellprojektes, das der LSVD seit Anfang 2005 in Berlin durchführt und das vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend unterstützt wird. Dazu erklärt LSVD Projektleiterin Renate Rampf:

In vielen der traditionell orientierten Migrations-Communitys ist Homosexualität nahezu vollkommen tabuisiert. Der LSVD organisiert bundesweit und auf regionaler Ebene Selbsthilfegruppen und Beratungsangebote für junge Migrantinnen und Migranten, die lesbisch bzw. schwul sind. Aber wer hilft in dieser Situation den Familien? Eltern sind oft völlig überfordert, wenn sie entdecken oder vermuten, dass ihr Kind homosexuell ist. Sie schämen sich, überlegen, ob sie etwas falsch gemacht haben und fürchten sich vor den (Vor-)Urteilen der Verwandten.

Das Projekt "Migrationsfamilien" sucht den Kontakt mit Migrantenorganisationen und Mulitplikatoren der Familienberatung und -bildung. Zusammen mit erfahrenen Fachkräften aus den Stadtteilen, mit Unterstützung von Bürgermeisterinnen, Stadträten und engagierten Menschen aus der Verwaltung entwickeln wir Module der Sensibilisierung und Aufklärung. Gemeinsam werden Veranstaltungen zu Themen wie "Sexuelle Selbstbestimmung und Religion" oder muttersprachlich orientierte Kampagnen gegen Homosexuellenfeindlichkeit organisiert. Durch migrationsspezifische Angebote und Informationsabende, die sich an betroffene Eltern mit Migrationshintergrund richten, sollen Familien und ihr Umfeld von sozialem und emotionalem Druck entlastet werden.

Kontakt:
LSVD Projekt Migrationsfamilien
Renate H. Rampf und Bali Saygili
Willmanndamm 10
10827 Berlin
Tel. (030) 789 54 772
migrationsfamilien@lsvd.de