Umsetzungsschritte
Es gibt viele Wege, eine
Gemeinde, eine Stadt oder einen Kreis zu einer lesben- und
schwulenfreundlichen Kommune zu machen:
In Leipzig wurden 1990 auf
Initiative des SVD durch Ratsbeschluss die Stellen der Lesben-
und des Schwulenbeauftragten eingerichtet. Ihre Aufgabe ist, als
Teil der Verwaltung Diskriminierungen abzubauen und Projekte der
schwulen und lesbischen Selbstorganisation zu unterstützen.
In München gewann die
Wählerinitiative Rosa Liste 1996 einen Sitz im Stadtrat, dort
gibt es bei Kommunalwahlen keine 5 % Sperrklausel. In vielen
anderen Städten konnten offen lebende Lesben und Schwule über
die Listen aller demokratischen Parteien in die Stadträte
einziehen.
Einer aktiven und
kontinuierlichen Lobbyarbeit kann sich auf Dauer kaum eine
Partei auf kommunaler Ebene entziehen: In Münster, Düsseldorf
und Essen wurden 1995 durch Ratsbeschluss Runde Tische von Rat,
Verwaltung und Lesben- und Schwulenbewegung eingerichtet, die
den Auftrag haben, Perspektiven und Konzepte kommunaler
Antidiskriminierungsarbeit zu entwickeln. Der LSVD unterstützt
die Arbeit dieser Runden Tische und arbeitet teilweise aktiv
mit.
Im Berliner Bezirk
Charlottenburg arbeitet seit 1990 ein gemeinsamer Arbeitskreis
aus Politik, Verwaltung und Bewegung, der kontinuierlich
Diskriminierungen thematisiert und Schritte zur Unterstützung
von Lesben und Schwulen initiiert.
Jedem Bürger und jeder
Initiative steht es frei, durch Bürgeranträge die
Auseinandersetzung des Rates mit bestimmten Fragen zu erzwingen.
Der LSVD erwartet von den
kommunalen Entscheidungsträgern in Rat und Verwaltung, die
Lebenswirklichkeit von Lesben und Schwulen wahrzunehmen, sich
mit ihren Anliegen auseinander zusetzen und ihre Interessen
gleichberechtigt anzuerkennen.
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