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Rundbrief für die Mitglieder
Oktober 2001
 

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Unter dieser Rubrik werden regelmäßig aktuelle Versicherungsfragen der Mitglieder geklärt und Neuigkeiten zu FemSecure/GaySecureÒ , dem neuen Versicherungskonzept für LSVD-Mitglieder, veröffentlicht.

Vorsorgeplanung und Lebenspartnerschaftsgesetz

FamiliySecure - Familienvorsorge für homosexuelle Elternpaare und
Ihre Kinder -
Es gibt viele Themen, mit denen sich homosexuelle Elternpaare tagtäglich auseinandersetzen müssen und oftmals alleine gelassen werden. Unverständnis der Gesellschaft, Diskriminierung der Kinder usw. sind Punkte, die wir kennen und aus Erfahrung sprechen. Dabei ist eine Familienplanung ein äußerst sensibles Thema, bei welchem auf sehr viele Bereiche geachtet werden muss.

Ein Baustein in dieser Planung ist unumgänglich: Wie sichern wir unsere Familie ab ? Dies bedarf eines offenen Beratungsgesprächs bei dem sich alle Beteiligten wohl- und verstanden fühlen. Die Vorsorgeprodukte müssen auf die Lebenssituation der Familie zugeschnitten sein und von entsprechenden Versicherern ohne weitere "Lebensumstände-Nachfragen" gezeichnet werden.

Aus eigenen Erfahrungen und Lebensumständen entstand unser neues Vorsorge-Konzept "Family-Secure" . Mit diesem Konzept möchten wir Beratungskompetenz, gepaart mit eigener Lebenserfahrung und letztendlich diskriminierungsfreien Vorsorgeprodukten lesbisch, schwule Elternpaare und deren Kinder ansprechen und beraten. Der Bedarf ist da !

Gerne stehen wir Euch bei Rückfragen persönlich oder telefonisch zur Verfügung. Unsere Telefonnummer: 040/298 721-19, Ansprechpartner/In: Frau Leuschner oder Herr Goch. Ihr könnt uns gerne auf unseren Web-Sites (www.femsecure.de oder www.gaysecure.de) besuchen.

In Kürze werden wir mit einer separaten Homepage für die "Regenbogenfamilien" online gehen, um Euch Informationen zu aktuellen Themen, Tipps und Tricks rund um die Familie, zu geben.

Seit August ist das Lebenspartnerschaftsgesetz in Kraft getreten. Dies hat weitreichende Folgen auf die gemeinsame Lebensplanung, Vorsorge und Absicherung des Lebensstandards.

Wir haben frühzeitig unsere Beratung und Produkte diesen Veränderungen angepasst. Wir beraten Euch gern, inwiefern Ihr Eure Versicherungen optimieren könnt, welche Änderungen eingetreten sind und welche Verträge nun wegfallen können.

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Sofort-Rente

Auf Wunsch vieler LSVD-Mitglieder möchten wir Euch kurz über das Thema Sofort-Rente informieren:

Bei einer Sofort-Rente wird ein Einmalbeitrag in eine Private Rentenversicherung eingezahlt. Sofort wird eine lebenslange Rente an den Begünstigten ausgezahlt. Von dieser Rente ist lediglich der Ertragsanteil zu versteuern.

Ein 60 jähriger Mann zahlt 200.000,-- in die Private Rentenversicherung ein und erhält sofort als Rente bis zu DM 1.450,-- lebenslänglich. Dies kann aufgrund der ständig steigenden Lebenserwartung (bei Männer 78, bei Frauen 84 Jahre) eine sinnvolle und rentable Ergänzung zu den bestehenden Altersversorgungen sein.

Als Variante kann man auch das sogenannte Beitragsdepot wählen. Hier findet die Einzahlung in ein Depot, welches mit derzeit 6% verzinst wird, statt. Nach 5 Jahren beginnt dann die Rentenzahlung – in unserem Beispiel also mit 65.

Sofern Ihr zu den o.g. Themen weitere Fragen habt, fordert einfach weitere Infos per eMail von uns an!

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Tipps

Verpartnerung, Vermählung, Trauung, Hochzeit oder... ???

Nun ist es so weit: Seit dem 1. August 2001 gibt es für uns die Möglichkeit der Eingetragenen Lebenspartnerschaft und damit ein wenig mehr Gleichberechtigung für uns. Was machen wir aus diesem Angebot? Wie feiern wir unser Fest der Liebe? Wie nennen wir es? Noch wird "Verpartnerung" von unserer PC-Rechtschreibung rot unterstrichen.

Wir sind zwei freiberufliche Seelsorger, die Paare bei ihrer Hochzeit begleiten, wir machen uns Gedanken darüber, wie Lesben und Schwule ihre Eintragung der Partnerschaft feiern wollen. Wir möchten einen Anstoß geben auf der Suche nach Ausdrucksformen für schwule und lesbische Partnerschaften. Dabei geht es uns nicht um religiöse Vorgaben. Allerdings erleben wir, dass spirituelle Momente bei Partnerschaftsfesten sehr gefragt sind. Wir freuen uns über Diskussionen innerhalb des Verbandes und darüber hinaus auch über Kontakte zu uns.

Christoph L. Schmidt, Schubertstr. 1, 53842 Troisdorf, T. (02241) 169903, F. (02241) 169904, e-mail: chl.schmidt@gmx.de

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Dokumentation des Evangelischen Pressedienstes

Gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften in sozialethischer und rechtlicher Perspektive. Texte einer Tagung in der Evangelischen Akademie Bad Boll, epd-Dokumentation Nr. 23-24/2001, 2 Hefte, 84 Seiten, 12 DM.

Für alle Interessierten, die an der Tagung im Januar 2001 nicht teilnehmen konnten, hier die Bestelladresse: GEP-Vertrieb, Postfach 500550, 60394 Frankfurt/M., T. (069) 58098189, e-mail: vertrieb@gep.de

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Ein neues Buch von Lutz van Dijk

Der Autor hat in seinem Buch "Homosexuelle. Zwischen Todesstrafe und Emanzipation" die ganze Bandbreite des Themas knapp und präzise dargestellt. Er informiert über die aktuelle Situation von Homosexuellen weltweit, über ihre Verfolgung und auch über ihre Bemühungen um Akzeptanz und Emanzipation. Der Autor leistet den berühmten "Blick über den Tellerrand" und spart dennoch die Verhältnisse in Deutschland nicht aus. Er berichtet über Ausfälle gegen Lesben und Schwule in politischen und kirchlichen Kreisen, schildert Übergriffe auf Lesben- und Schwulenzentren, zeichnet knapp die Geschichte der Verfolgung und des § 175 nach und erzählt die Geschichte eines jungen Hamburgers, der miterleben muss, wie er und sein Freund in der Fußgängerzone von Rechtsradikalen brutal zusammengeschlagen werden. Dieser Bericht und die Geschichte einer jungen Frau, die aus Simbabwe nach Südafrika fliehen muss, bilden das erste und letzte Kapitel des Buches. Dazwischen finden sich weitere aktuelle und wichtige Informationen aus aller Welt.

Staaten wie Mauretanien, Pakistan, Saudi-Arabien, Iran oder Sudan bedrohen Homosexuelle noch immer mit der Todesstrafe. 1998 wurden im afghanischen Herat zwei junge Homosexuelle von Taliban-Milizen lebendig begraben. Auch Folter und unvorstellbar grausame Körperstrafen gehören in diesen und vielen anderen Staaten noch immer zum Alltag im Strafrecht. Selbst in Staaten, in denen Homosexuelle nicht durch das Strafrecht bedroht werden, fallen sie paramilitärischen Todesschwadronen zum Opfer. In Brasilien wurden 1998 mindestens 116 Schwule, Transvestiten und Lesben ermordet, und auch in anderen Staaten wie Guatemala, El Salvador oder Venezuela, Simbabwe, Namibia oder Rumänien werden sexuelle Minderheiten immer wieder mit dem Tode bedroht, willkürlich festgenommen, misshandelt und auch ermordet. Doch in allen diesen Staaten schließen sich auch Lesben und Schwule, oftmals unter dem Dach von Menschenrechtsorganisationen in Gruppen zusammen, um gemeinsam für ihre Rechte zu kämpfen. Unterstützung erfahren sie hierbei von der International Lesbian and Gay Association (ILGA) und auch von nationalen Lesben- und Schwulenverbänden in Europa und den USA. In Fällen von Menschenrechtsverletzungen an Homosexuellen wird die International Gay and Lesbian Human Rights Commission (IGLHRC) in San Francisco aktiv, und seit 1991 betreut auch Amnesty International Fälle von Verfolgung aufgrund der sexuellen Orientierung.

Das Quellenmaterial und die Dokumentationen dieser Organisationen gehören zu den unerlässlichen Utensilien eines Anwaltes, der etwa Schwule und Lesben vertritt, die wegen ihrer Homosexualität im Herkunftsland verfolgt werden und hierzulande Asyl begehren. Lutz van Dijks Verdienst ist es, dass er mit seinem Buch diesen spärlichen und schwer zugänglichen Quellen wichtige Informationen hinzugefügt hat.

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Die Eingetragene Lebenspartnerschaft: Fachliteratur und Ratgeber

Juristischer "Kommentar" der NOMOS Verlagsgesellschaft - Fachliteratur

Der Handkommentar deckt die Auslegungs- und Abgrenzungsfragen der Praxis nahezu lückenlos ab und ist für alle, die sich als Rechtsanwalt, Notar, Standes- oder Urkundsbeamter, als Richter oder aus anderen Gründen mit Lebenspartnerschaftsfragen befassen müssen, unentbehrlich. Er bietet eine Gesamtkommentierung der wichtigsten Teile des Gesetzes, klare Erläuterungen zu allen Facetten des Rechtsinstituts, ausführliche Darstellungen zu allen Rechtsbereichen, alle Artikelregelungen sowie das Lebenspartnerschaftsergänzungsgesetz und die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom 18. Juli 2001 im Volltext.

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Der Autor beschreibt zunächst den Weg, der zum neuen Recht führte, betrachtet das neue Institut in rechtsvergleichender und rechtspolitischer Perspektive, bewertet es verfassungsrechtlich und klärt die für die Kommentierung des LPartG zentralen Begriffe der "Lebenspartnerschaft", der "auf Dauer angelegten Gemeinschaft", der "Lebensgefährten", der "Lebenspartnerschaftsähnlichen Gemeinschaft" etc. durch möglichst genaue Definitionen. Es werden Voraussetzungen für die Begründung einer wirksamen Lebenspartnerschaft und die vermögens- und personenrechtlichen Wirkungen der Lebenspartnerschaft vermittelt. Auch die Rechtsfolgen des Getrenntlebens sowie die Voraussetzungen und Folgen der richterlichen Aufhebung der Lebenspartnerschaft werden erörtert.

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Das Buch will Paare bei der Gestaltung der Partnerschaft unterstützen und zugleich in juristischer sowie praktischer Hinsicht eine wertvolle Hilfe sein. Die Autorin schildert, wer wo eine Lebenspartnerschaft eingehen kann, welche Rechte und Pflichten aus dem Gesetz erwachsen, welche erbrechtlichen Regelungen gelten, welche Unterhaltspflichten entstehen etc. Das Buch enthält Vertragsmuster zur Regelung vermögensrechtlicher Fragen.

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In wenigen Wochen erscheint unser eigener Ratgeber zur Lebenspartnerschaft, der kostenlos abgegeben wird. Unterstützt wurde die Publikation des LSVD Sozialvereins durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Sie richtet sich an Lesben und Schwule, die eine Eintragung erwägen. Mit dem Rechtsratgeber werden alle lebenspraktischen Fragen für den juristischen Laien leicht verständlich beantwortet, Lesben und Schwule werden durch ihn befähigt, mit den neuen rechtlichen Möglichkeiten angemessen umzugehen und ihre Rechte wahrzunehmen. Der Serviceteil enthält Musterverträge und wichtige Adressen.

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Noch in diesem Jahr wird ein Familienratgeber des LSVD-Sozialvereins erscheinen. Auch diese Publikation wurde durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend unterstützt. Der Ratgeber richtet sich an lesbische und schwule Eltern und solche, die es werden wollen, an Beratungsstellen aller Art sowie an Ämter und Behörden. Es sollen Eltern und Kinder zu Wort kommen. Sie belegen am besten, wie wichtig es ist, dass wir uns für die Rechte der "Regenbogenfamilien" einsetzen, damit alle Familien über gleiche Rechte und einheitliche Lebensverhältnisse verfügen können. Mehr dazu im nächsten Rundgespräch!

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Impressum:

RUNDGESPRÄCH ist die Mitgliederzeitung des Lesben- und Schwulenverbandes in Deutschland (LSVD)
IMPRESSUM: Klaus Jetz
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