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Rundbrief für die Mitglieder
Februar 2003
 


 

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LSVD Saar

Steuerliche Zusammenveranlagung von LebenspartnerInnen

Der LSVD Saar begrüßt die Entscheidung des Saarländischen Finanzgerichts, ein Urteil über die steuerliche Zusammenveranlagung von LebenspartnerInnen analog zu Eheleuten fällen zu wollen.
Das Finanzgericht des Saarlandes will noch im Laufe von 2003 seine Entscheidung bekannt geben, wie dessen Pressedezernent in seiner Mitteilung vom 15. Jan. 2003 mitteilt. Grund für das Finanzgericht zu handeln, ist die Anhängigkeit zweier Verfahren (AZ.: 1 K 466/02, 1 K 467/02), in denen die Frage zur Entscheidung steht, ob die PartnerInnen einer Lebenspartnerschaft - wie Eheleute - zusammen zur Einkommenssteuer veranlagt werden können. Bundesweit sind zahlreiche weitere Klagerhebungen in gleicher Sache in Vorbereitung und zu erwarten.

Kläger sind Hasso Müller-Kittnau, Vorsitzender des LSVD Saar, und sein Lebenspartner Stephan Wolsdorfer. Beide gingen am 1. August 2001 eine Lebenspartnerschaft ein und sind der Auffassung, dass aus der gegenseitigen Unterhaltsverpflichtung (§ 5 LPartG) nach Art. 3 des Grundgesetzes (Gleichbehandlungsgrundsatz) eine gemeinsame Veranlagung zur Einkommenssteuer - wie bei Eheleuten - resultieren muss. Die Finanzämter veranlagen bisher Lebenspartner immer noch getrennt und berufen sich hierbei auf das Einkommensteuergesetz, wonach die Zusammenveranlagung Eheleuten vorbehalten sei. Die Klage und deren prompte Behandlung durch das Saarländische Finanzgericht sind ein Schritt in die richtige Richtung, um die Ungleichbehandlung von Lebenspartnerschaften nicht weiter fortzuschreiben. Denn nach wie vor gilt: Gleiche Pflichten, aber keine gleichen Rechte. Da der Gesetzgeber - durch die Verweigerungshaltung des CDU-dominierten Bundesrates - nicht in der Lage war, das Lebenspartnerschaftsgesetz mit den entsprechenden Bestimmungen im Ergänzungsgesetz zu versehen, müssen nun wieder einmal die Gerichte für Gerechtigkeit sorgen. Der LSVD Saar fordert die saarländische Landesregierung zum wiederholten Male auf, Ihrer viel propagierten Liberalität auch Taten folgen zu lassen und dem Ergänzungsgesetz im Bundesrat zuzustimmen. Es geht nicht an, dass Unterhaltspflichten übernommen werden müssen, aber LebenspartnerInnen steuerlich weiterhin wie Fremde behandelt werden.

Finanzierung des hauptamtlichen Mitarbeiters

Zum Jahresende 2002 kam der Vorstand des LSVD Saar zu dem Schluss, dass ohne einen hauptamtlichen Mitarbeiter weder adäquate politische Arbeit, noch Projekte und Aktionen des Verbandes auf dem z. Z. sehr hohen und guten Niveau zu bewerkstelligen sind und eine Betreuung und Arbeit für die Mitglieder nicht oder in nur geringem Umfang möglich sind. Ergebnis der Beratungen war, dass der LSVD Saar zukünftig einen hauptamtlichen Mitarbeiter finanzieren muss, weil entsprechende Fördermittel auslaufen und eine Fremdfinanzierung nicht mehr in Frage kommt.

Folglich wurde mit dem derzeitigen Leiter der Saarbrücker Geschäftsstelle, Christian Zims, ein neuer Arbeitsvertrag abgeschlossen.

Änderungen im Vorstand

Im Laufe der letzten Wochen und Monate haben sich einige personelle Änderungen im Vorstand ergeben. So hat Thomas Wettenmann, unser bisheriger Finanzreferent, Anfang Oktober den Vorstand darüber in Kenntnis gesetzt, dass er diesen verlassen wird. Er gehört dem Vorstand seit dem 08.10.02 nicht mehr an. Thomas hat für sein Ausscheiden private und berufliche Gründe genannt. Gleichzeitig hat er dem Vorstand und dem Verband gegenüber seine freundschaftliche Verbundenheit versichert und möchte in Zukunft dem Verband als einfaches Mitglied dienlich sein und helfen. Wir bedanken uns bei Thomas für seine langjährige Mitarbeit im Vorstand und freuen uns auf sein zukünftiges Engagement und seine Kritik. Thomas hat in seiner Amtszeit zur finanziellen Konsolidierung und dem wirtschaftlichen Erfolg des Verbandes beigetragen, und wir hoffen, dass er sein Fachwissen und seine Kompetenz weiterhin in den Dienst des LSVD Saar stellt wird. Vielen Dank, Thomas!

Des weiteren hat uns Irene Portugall darüber informiert, dass auch sie den Vorstand verlassen möchte. Irene wird dementsprechend am Verbandstag nicht mehr als Kandidatin zur Verfügung stehen. Auch sie hat private Gründe für diesen Entschluss genannt. Mit Irene verliert der Vorstand des LSVD Saar ein Stück Urgestein der saarländischen Lesbenbewegung. Irene hat sich über lange Jahre um die Schwulen und Lesben an der Saar verdient gemacht.

Vorstandssitzungen 2003

Der Vorstand des LSVD Saar wird ab 2003 zu festen Zeiten tagen. Die Sitzungszeiten des Vorstandes wurden festgelegt auf den 1. und 3. Dienstag jeden Monats von 18 – 21 Uhr. Diese Regelung ist für die Vorstandsmitglieder und alle Interessierten zweckmäßig, weil sie nun besser ihre Termine planen und an den Vorstandssitzungen teilnehmen können. Alle sind eingeladen, die Vorstandsitzungen zu besuchen. Ihr solltet allerdings kurz Rücksprache mit der Geschäftsstelle halten, damit Ihr bei einer eventuellen Terminverschiebung nicht vor verschlossenen Türen steht. (Christian Zims)

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VorständlerInnen für den LSVD Sachsen gesucht

Lieber Mitglieder in Sachsen,

der LSVD hat in Eurem Bundesland nun schon mehrere Jahre keinen Landesverband. Jetzt möchte ich als im Bundesvorstand für die ostdeutschen Länder Zuständiger nach längerer Unterbrechung gern einen neuen Anlauf unternehmen, um auch in Sachsen wieder einen Landesverband auf die Beine zu stellen.

Nun hat es sich als sinnvoll erwiesen, dann zu einem Treffen oder gar zu einer Mitgliederversammlung einzuladen, wenn es Interessentinnen und Interessenten für einen neuen Landesvorstand gibt. Daher meine Bitte an Euch, zu überlegen, ob sich einige von Euch inzwischen in der Lage sehen, eben für den Vorstand des Landesverbandes zu kandidieren. Manche von Euch haben mir im vergangenen Jahr zumindest ihr großes Interesse an einer Wiedereinrichtung des sächsischen Landesverbandes bekundet. - Vielleicht wagt Ihr Euch jetzt ja einen Schritt weiter?

Mit der Satzung des Landesverbandes und mit den anderen formalen Dingen werdet Ihr kaum Arbeit haben, denn hier gibt es ja schon bewährte Musterentwürfe. Auch die dann fällige Mitgliederversammlung würde ich organisieren – vermutlich in Leipzig. Eher müsstet Ihr - selbstverständlich nach Euren Kräften und mit Unterstützung des Bundesvorstandes - die Arbeit des neuen Landesverbandes in die Hand nehmen. Und auch dafür gibt es ja schon Vorbilder...

Wenn Ihr Euch also entschließen könnt, für den sächsischen LSVD-Landesvorstand zu kandidieren, setzt Euch, bitte, in den nächsten Tagen und Wochen direkt mit mir in Verbindung:

Eduard Stapel, Neue Str. 02, 39629 Bismark, T./F. (039089) 3924, email: eduard.stapel@lsvd.de

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LSVD Sachsen-Anhalt

Fünf Jahre LSVD-Geschäftsstelle in Magdeburg

Das 5-jährige Bestehen unserer Geschäftstelle in Magdeburg konnten wir im September mit einer kleinen Feier begehen. Sie wurde am 1. September 1997 eröffnet. Ebenso alt ist unser Projekt „Schwules Überfalltelefon Magdeburg". Wenige Wochen später konnten wir damals auch das „Schwule Überfalltelefon Halle" starten. Inzwischen sind wir auch mit unseren Beratungsprojekten, der lesbisch – schwulen Bibliothek und dem „InfoLaden" fester Bestandteil des schwul-lesbischen Lebens der Elbestadt.

Mitgliederversammlung

Auf unserer Mitgliederversammlung am 30.11.02 wurden die Landessprecher Hartmut Beyer und Martin Pfarr für weitere 2 Jahre wiedergewählt. Leider gelang es wieder nicht, Frauen für den Vorstand zu gewinnen. Die bisherigen Sprecher Steffen Bitriol und Daniel Stucht sind noch für ein weiteres Jahr gewählt.

Zwei Jahre Lesbisch-schwuler Stammtisch in Köthen

Seit November 2000 trifft sich in der anhaltinischen Kleinstadt regelmäßig an jedem 1. Montag im Monat mit dem „Regenbogentreff" ein vom LSVD unterstützter Stammtisch in der „Galerie". Dort konnten wir bereits zweimal den CSD feiern. 2003 ist der Köthener CSD voraussichtlich am 12. Juli. Am 3.März (Rosenmontag) feiern wir Karneval. Köthen ist d i e Hochburg des Karnevals in Ostdeutschland. (Martin Pfarr)

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LSVD fresh

LSVD fresh in Lörrach: die RainbowStars

BUNT – NA UND?!? Dies ist das Motto, das die RainbowStars seit Anbeginn pflegen. Doch was verbirgt sich dahinter? Ein schwul-lesbischer Verein, der sich die Hilfe beim ComingOut zur Hauptaufgabe gemacht hat, die jungen Leute dabei zu begleiten und unterstützend zu wirken. Die RainbowStars – dieser Name setzt sich aus „Rainbow" (=Regenbogen) und „Stars" (=Sterne) zusammen. „Rainbow" steht als Symbol der Homosexuellenbewegung, die verschiedenen Farben für die Vielseitigkeit der Menschen, die dieser Bewegung angehören. „Stars" deutet die Ausstrahlung der Persönlichkeit eines jeden Einzelnen, unterstützt von seinem hellen Licht, das Aufklärung in seinen Wirkungskreis bringt.

Torsten L., zu damaliger Zeit 18 Jahre alt, dachte sich eines Tages, dass auch eine Kleinstadt wie Lörrach eine Jugendgruppe für gleichgeschlechtlich Orientierte brauche. Er setzte eine Anzeige in die Zeitung: MyBoys – Deine schwule Jugendgruppe in Lörrach. Fünf junge homo- und bisexuelle meldeten sich auf die Anzeige und kamen im Dezember des Jahres 2000 zum ersten Mal zusammen.

Jetzt, zwei Jahre später, sind die anfänglichen Wachstumsschwierigkeiten überwunden, und so erfreut sich die Gruppe heute eines guten Bekanntheitsgrades und zählt momentan 34 aktive und einige passive Mitglieder. Das zeigt auch die hohe Besucherzahl auf der Homepage, die im Oktober erstmals die Grenze von 1000 Besuchern überschritten hat. Die Gruppe ist auch im Radio mit einer eigenen Sendung vertreten – RadioRainbowStars (auf Radio Kanalratte UkW 104,5). Die als ursprünglich „schwul" gedachte Gruppe wurde dann aber doch von Anfang an eine schwul-lesbische Gruppe, die seit Juli 2001 als Verein eingetragen ist und seit Ende 2002 mit LSVD fresh, der Jugend im Lesben- und Schwulenverband, zusammenarbeitet.

Bei gemütlicher Atmosphäre und in fröhlicher Runde bieten die RainbowStars wöchentlich eine Anlaufstelle für junge Menschen zwischen 16 und 27 Jahren. Der Verein trifft sich jeden Dienstag, ab 19:30 Uhr im SAK – Gebäude neben dem Burghof! Außerdem sollte betont werden, dass im Verein viele verschiedene Charaktere zusammentreffen und dass gerade dies als sehr interessant und herausfordernd von den einzelnen empfunden wird. Eines der obersten „Gebote" ist die Akzeptanz der Anonymität der „Ungeouteten" nach außen hin. Man wird zu nichts gedrängt, Neulinge empfinden die Gruppe meist als sehr offen, was Austausch oder Aufeinanderzugehen anbetrifft. Das Feedback ist dann: „Ich fühle mich wohl bei Euch" und das soll auch so bleiben! Mehr Infos unter www.rainbowstars.de. (Sonja Summ, Vorstand RainbowStars)

LSVD fresh in Berlin!

Der LSVD Landesverband Berlin-Brandenburg startete im Januar die Jugendgruppe "Fresh in Berlin". Die Gruppe wendet sich an 14- bis 26-jährige Jugendliche und junge Erwachsene aus den unterschiedlichsten Kulturkreisen. Ganz bewusst wollen Deutsche und Migranten ihre Freizeit gemeinsam gestalten und selbstbewusst ihr ComingOut als Lesben oder Schwule erleben. Neugierige sind herzlich eingeladen!

LSVD fresh chatroom

Darüber startet LSVD fresh bundesweit einen neuen Chatraum, der die Kommunikation zwischen Jugendgruppen und Jugendlichen fördern soll. Unter http://www.lsvd.de/fresh/chatroom/chat.pl ist der Chat erreichbar und kann gerne auf Homepages eingebaut werden. Abends sind hier junge Lesben und Schwule anzutreffen, die gerne mit anderen chatten. Das Team von LSVD fresh und Orgas der Jugendgruppen stehen auch im Chat gerne helfend zur Verfügung. LSVD fresh wünscht viel Spaß! (Benjamin Rottmann)

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Internationales

24. ILGA-Europa-Konferenz in Lissabon

An der Konferenz in Portugal (der sechsten seit Gründung von ILGA-Europe) vom 23. bis 27. Oktober nahmen 130 Teilnehmer aus 31 Staaten teil. In 21 Workshops und zwei prominent besetzten Plenarsitzungen wurde u.a. auf die aktuellen Themen: Rolle der Gewerkschaften bei der Umsetzung der EU-Nichtdiskrimierungsgesetzgebung, Recht auf Familie und Elternschaft und das Verhältnis der LGBT Bewegungen zum Islam eingegangen. Der Höhepunkt der Konferenz war die Rede des Präsidenten der parlamentarischen Versammlung des Europarates, des Österreichers Peter Schieder. Präsident Schieder hat sich sehr für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Trangenders eingesetzt und mit ILGA-Europe einen offenen Brief „Europe’s neglected minority" veröffentlicht (dieser ist wie viele andere Infos zur Konferenz und zur aktuellen Lobbyarbeit unter www.ilga-europe.org zu finden).

In einer Zeremonie, welche die Geschichte unserer Bewegung für gleiche Bürgerrechte lebendig werden ließ und zeigte, dass hinter juristischen Präzedenzfällen Menschen stehen, ehrte Präsident Schieder vier Kläger stellvertretend für jene 22, die seit 1980 beim Menschenrechtsgerichthof für unsere Gleichberechtigung gestritten haben: Jeff Dudgeon aus Nordirland, der mit seiner Klage 1981 den ersten Meilenstein setzte, als das Gericht befand, dass das totale Verbot von sexuellen Beziehungen zwischen Männern gegen die Europäische Menschenrechtskonvention verstößt; Alecos Modinos aus Zypern, der 1993 beim Gerichtshof durchsetzte, dass das Urteil von 1981 ohne „kulturelle" Ausnahme zu gelten habe; João Mouta aus Portugal, der 2000 mit seiner Klage in Straßburg klar stellte, dass sexuelle Orientierung kein Grund ist einem Elternteil die Erziehungsberechtigung zu entziehen. Leider hat der portugiesische Staat bis heute dieses Urteil (das als Präzedenzfall für alle 44 Mitgliedsstaaten des Europarates gilt) nicht umgesetzt; Philippe Fretté aus Frankreich, der im letzten Jahr wegen einer juristischen Formalie in Straßburg scheiterte, aber damit die Grundlage dafür gelegt hat, dass das Gericht in einem neueren Fall das totale Verbot der Einzeladoption durch Lesben oder Schwule aufheben wird.

Die Konferenz wurde abgeschlossen mit der Wahl des Vorstands von ILGA-Europe und der Entscheidung für Budapest als Gastgeber für die Konferenz 2004 (dieses Jahr findet sie in Glasgow statt). Für mich stand bei der Konferenz die Arbeit des ILGA-Europe EU Koordinationsnetzwerkes im Mittelpunkt. Zum einen traf ich viele seiner Mitglieder zum ersten Mal, zum anderen konnte ich mich bei vielen der Workshops auf die bevorstehenden Themen in der EU Gesetzgebung vorbereiten. Beim LSVD-Verbandstag werde ich unter der Überschrift „LSVD und internationale Zusammenarbeit" über die ILGA-Europe weiter berichten – insbesondere über die Entwicklung bei den Kampagnen zu den geplanten Richtlinien zum Asyl und Freizügigkeit. (Philipp Braun – ilga@lsvd.de)

„Global Human Rights Conference", eine Veranstaltung von Amnesty International Australia im Rahmen der Gay Games VI in Sydney

Die australische AI-Gruppe hat den Rahmen der Gay Games genutzt, um vom 30. Oktober bis 1. November eine Konferenz zu den Menschenrechten von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender (im Englischen LGBT) zu organisieren. Gleichzeitig fanden sieben weitere Konferenzen u.a. von Gewerkschaftsgruppen statt. Teilgenommen haben Aktivisten, Wissenschaftler und Politiker aus rund 20 Ländern, vor allem der asiatisch-pazifische Raum war stark vertreten (siehe www.amnesty.org.au/hr-conference).

Der offen schwule australische Verfassungsrichter Michael Kirby leitete das Eröffnungspanel ein mit Rodney Croome aus Tasmanien, der als erster einen Fall erfolgreich vor den UN-Menschenrechtsauschuss gebracht hatte, und mit Julian Jayaseela aus Malaysia, der dort die (AIDS-) NGO „Pink Triangle" aufgebaut hat. Zu den Wissenschaftlern gehörte der Australier Dennis Altman, der seit den 70er Jahren über die LGBT- Bewegungen forscht. Die Berichte der Aktivisten u.a. aus Fiji, Indonesien, den Philippinen und Hong Kong waren beindruckend – es wurde aber auch deutlich, dass in den Staaten Asiens die Entwicklung von LGBT-Identitäten und Bewegungen zur Zeit meist nur im Rahmen der AIDS- Arbeit möglich ist. Die Berichte haben auch gezeigt, dass Identitäten, die sich in den Industrieländern entwickelt haben, sich wohl nicht unbedingt auf andere Kulturen direkt übertragen lassen. Die Konferenzteilnehmer aus Indien und Pakistan entschlossen sich spontan, gemeinsam bei den Games einzumarschieren, und bekamen dafür den meisten Applaus (zu einer Zeit, die von Angst vor einem Krieg auf dem indischen Subkontinent geprägt ist).

Die Gay Games selber waren politischer als zuvor. Mit Hilfe der Sponsoren wurden Hunderte von Sportlern, Künstlern und Aktivisten aus dem asiatisch-pazifischen Raum nach Sydney eingeladen. Verfassungsrichter Kirby hielt bei der von Ignatius Jones (dem Organisator der Eröffnung der Olympischen Spiele 2000 in Sydney) grandios inszenierten Eröffnungsfeier im Beisein der Gouverneurin und des Premierministers von New South Wales und unter dem Jubel von 13.000 Sportlern und Künstlern aus rund 80 Staaten eine mitreißende Rede. Um deren Wortgewalt nicht zu schmälern, nachfolgend ausnahmsweise ein langes Zitat im englischen Original:

"Under different stars, at the beginning of a new millennium, in an old land and a young nation, we join together in the hope and conviction that the future will be kinder and more just than the past.

At a time when there is so much fear and danger, anger and destruction, this event represents an alternative vision struggling for the soul of humanity. Acceptance. Diversity. Inclusiveness. Participation. Tolerance and Joy. Ours is the world of love, questing to find the common links that bind all people. We are here because, whatever our sexuality, we believe that the days of exclusion are numbered. In our world, everyone can find their place, where their human rights and human dignity will be upheld. …

In every land a previously frightened and oppressed minority is awakening from a long sleep to assert its human dignity. We should honour those who looked into themselves and spoke the truth. Now they are legion. It is the truth that makes us free. …

Let the word go out from Sydney and the Gay Games of 2002 that the movement for equality is unstoppable. Its message will eventually reach the four corners of the world. These Games will be another catalyst to help make that happen. Be sure that, in the end, inclusion will replace exclusion. For the sake of the planet and of humanity it must be so.

Enjoy yourselves. And by our lives let us be an example of respect for human rights. Not just for gays. For everyone."

Die Stimmung bei diesen Gay Games war auch wegen der Freundlichkeit der australischen Bevölkerung eine ganz besondere. Die Teilnehmer an den Disziplinen in 31 Sportarten waren sehr angetan von den rund hundert zentralen Kultur-Veranstaltungen. Darüber hinaus fanden für die breitere Öffentlichkeit, verteilt über die ganze Stadt, weitere kurze Chorauftritte und andere Gratis- Darbietungen statt.

Absolutes kulturelles Highlight für mich war der Auftritt des südafrikanischen Künstlers Pieter-Dirk Uys (der mit seiner Figur "Evita Bezuidenhout" auch in Deutschland bekannt ist) mit der beklemmenden Real-Satire „Foreign Aids" in der weltberühmten Oper in Sydney. Daneben ergab sich bei den „Blak, Kweer ‚n’ Out There" und „Oceania" Performances die Gelegenheit, etwas über die Kultur der Aborigines und der Kulturen Ozeaniens/Melanesiens zu erfahren, und wie LGBT-Künstler mit ihren Traditionen spielerisch umgehen. In Australien und Ozeanien gibt es bei Transgender Traditionen wie z. B. „sistergirls". Sie beeindruckten mit traditionellen Kostümen und Gesängen und waren gleichzeitig die besten Netball-Spieler des Turniers. Die Neuseeländer führten vor jedem Spiel einen Maori „Haka"- Kriegstanz auf.

Bei der Abschlussveranstaltung hielt Alice Hoglan, die Mutter von Mark Bingham, eine bewegende Rede. Er hatte am 11. September 2001 zusammen mit anderen Passagieren den von Terroristen entführten United-Flug 93 in Pennsylvania zum Absturz gebracht, um andere Menschen zu retten. Mark Bingham hatte an den Spielen in Sydney teilnehmen wollen. Bei dieser Schlussveranstaltung überbrachte der Bürgermeister von Montreal per Video die Einladung zu den Gay Games VII in 2006 in seiner Stadt.

Beim LSVD-Verbandstag möchte ich nach diesen Erfahrungen das Thema „LSVD und internationale Zusammenarbeit" zur Diskussion stellen, und klären, wie wir uns in der Menschenrechtsarbeit außerhalb Europas engagieren können. Dazu werde ich in Abstimmung mit dem Vorstand ein kurzes Thesenpapier vorlegen. (Philipp Braun – ilga@lsvd.de)

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FemSecure/GaySecureÒ -Corner

Unter dieser Rubrik werden regelmäßig aktuelle Versicherungsfragen der Mitglieder geklärt und Neuigkeiten zu FemSecure/GaySecureÒ , dem neuen Versicherungskonzept für LSVD-Mitglieder, veröffentlicht.

Link der Woche

News und wichtige Informationen aus dem Bereich Versicherungen und Finanzen findet Ihr unter www.wmd-brokerchannel.de.

Überall wird gespart....

Die gesetzliche Krankenversicherung sieht eine nur sehr geringe Leistung im Falle des Todes vor. Das Sterbegeld wird nur noch Personen gewährt, die vor dem 01.01.1989 gesetzlich versichert waren. Die Leitsungshöhe: € 1.050,00 für den Ehepartner und € 525,00 für die Kinder. Weitere Kürzungen hat die Gesundheitsministerin Frau Schmidt versprochen...

Um hier Vorsorge zu treffen empfehlen wir die private Sterbegeldabsicherung über die Ideal Versicherung. Es werden keine Gesundheitsfrgaen gestellt und die Bearbeitung erfolgt unbürokratisch. Über Formen der Versicherungsvertrags Gestaltung beraten wir Euch gerne!

Befreiung von der Sozialversicherungspflicht

Aufgrund der enormen Resonanz möchten wir Euch kurz mitteilen, wer sich unter Umständen von der Sozialversicherungspflicht auch nach dem Stichtag 30.09.2001 befreien lassen kann:

Hebammen, Physiotherapeuten, selbständig lehrend Tätige, Supervisoren, Coacher und ähnliche Berufe.

Wie die Befreiung erfolgen kann und Ihr Euch bis zu € 600,00 an Sozialaufwendungen sparen könnt erfahrt Ihr von uns.

Wo kann ich mein Geld anlegen – renditestark und krisensicher!

Arbeitslosigkeit, Wirtschaftkrise, Irak-Krieg....genügend Gründe, damit die Börsen auch in Zukunft auf und ab gehen. Momentan ist es wirklich schwierig, eine attraktive Geldanlage zu finden. Wir haben für Euch gesucht und gefunden:

Die Geldanlage über inora Life, einer 100%ige Tochter der Societe Generale Gruppe. Die Mindestanlage beträgt € 12.500,00, angelegt wird in 12 Aktien. Folgende Garantien gibt es: Erste Garantie: Nach 12 Jahren erhaltet Ihr garnatiert Euer Kapital zurück, auch bei einem Börsencrash; Zweite Garantie: Wenn keine der 12 Aktien innerhalb der letzten 3 Jahre unter 60% des Einstandskurses fällt, erhaltet Ihr 300% des eingezahlten Kapitals steuerfrei ausgezahlt!

Fragt einfach bei uns an !

Wechsel der Krankenversicherung – eine Sonderaktion für LSVD-Mitglieder

Die Leistungen in der gesetzlichen Krankenversicherung werden massiv gekürzt und die Beiträge dramatisch angehoben.

Wer über € 3.825,00 pro Monat brutto verdient, sollte ernsthaft in Erwägung ziehen, sich privat zu versichern.

Ein dreißig jähriger Mann bezahlt pro Monat auf Basis unseres Sondertarifes (ca. 6-8% Nachlass) mit der AXA monatlich € 84,75, eine dreißigjährige Frau € 124,75 gegenüber der gesetzlichen Krankenversicherung mit einem durchschnittlichen Beitrag von € 300,26 (jeweils Arbeitnehmeranteil).

Unser Sondertarif wurde von Stiftung Warentest mit „sehr gut" beurteilt, ist seit 1999 beitragsstabil und sieht keine Selbstbeteiligung vor.

Nähere Infos könnt Ihr gerne über uns anfordern.

News vom Gay-/Femsecure - Team

Berlin:

Heike Leuschner ist mit großem Hallo in Berlin aufgenommen worden. Kaum in Berlin angekommen, ist Heike bereits von vielen Mitgliedern kontaktiert worden, um beratend zu helfen. Der Bedarf, gerade in Berlin, ist enorm groß.

Für alle, die Heike noch nicht erreichen konnten, nochmals die Telefonnummern: 030/6916195 oder 0177-3391093

Heike wird bald regelmäßig Sprechstunden in Berlin anbieten. Ruft Sie einfach an und lasst Euch einen Beratungstermin rund um das Thema Absicherung und Vorsorge geben.

Dein Name

Deine Anschrift

Telefon, Fax, eMail

 

   

Ich möchte gern weitere Infos haben zu dem Thema

O Sterbegeldversicherung

O Geldanlage –

renditestark und krisensicher

O Wechsel der

Krankenversicherung

Informationen und Angebote erhaltet Ihr bei:

ComVers GmbH – www.gaysecure.de

Marienthaler Str. 94, 20535 Hamburg – Tel: 040/298721-0 – Fax: 040/298721-99 –eMail: CV-eMail: CV-Versicherung@comvers.de

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Weitere Termine

Bundeselterntreffen 2003

Der Bundesverband der Eltern, Freunde und Angehörigen von Homosexuellen (BEFAH) e. V. veranstaltet vom 21. - 23. März in Berlin das Bundeselterntreffen 2003. Die Schirmherrschaft hat die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Renate Schmidt übernommen.

Unter dem Thema „Stärke gefragt - Eltern und ihre homosexuellen Kinder" werden die Teilnehmer in Gesprächskreisen, Vorträgen und Diskussionsrunden von kompetenten Referenten über das sich verändernde gesellschaftliche Klima zur Homosexualität informiert. Die Problematik des signifikant höheren Suizids bei homosexuellen Jugendlichen wird ebenso thematisiert wie Forderung an die Parteien, das Lebenspartnerschaftsgesetz weiter auszugestalten. Prominente Politiker aller Bundestagsfraktionen werden dazu Rede und Antwort stehen.

Termin: 21. bis 23. März 2003; Ort: Berlin, Concept Hotel, Grolmanstraße 41-43.

Die Veranstaltung wendet sich in erster Linie an Eltern von Homosexuellen. Es wird ein Kostenbeitrag von 75,00 Euro/Person für das Wochenende erhoben.

Anmeldeunterlagen unter www.befah.de herunterladen oder per email anfordern: info@befah.de; Näheres auch unter T. (05131) 478050, BEFAH e.V. Anton-Freytag-Straße 43, 30823 Garbsen

Seminar des ver.di-Arbeitskreises

Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender

Menschenrechte im Betrieb
Homosexualität am Arbeitsplatz
18. bis 23. Mai 2003 in Oberursel

Anmeldung und Information:
Haus der Gewerkschaftsjugend, Königsteiner Str. 29, 61440 Oberursel, T. (06171) 5903-0, F. (06171) 5903-27, e-mail: birgitt.grieb@hdgj.de

Kosten: 55,00 Euro
Für Gewerkschaftsmitglieder werden die Fahrtkosten erstattet. Für die Teilnahme kann Bildungsurlaub beantragt werden.

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Impressum

RUNDGESPRÄCH ist die Mitgliederzeitung des Lesben- und Schwulenverbandes in Deutschland LSVD

REDAKTION: Klaus Jetz
REDAKTIONSANSCHRIFT: LSVD-Pressestelle, Willmanndamm 8, 10827 Berlin,
Tel. (030) 78954763, Fax: (030) 44008241
Email: Presse@lsvd.de
Internet: www.lsvd.de
ISSN 1431-701X

Bezahlte Werbebeilagen im Rundgespräch sind nicht unbedingt identisch mit LSVD-Positionen

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