Home | Presse | Rundbrief Februar 2003 - Teil 2 | |
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Denkmal für die verfolgten Homosexuellen Die Chancen stehen gut, dass in der Bundeshauptstadt ein offizieller Gedenkort der Bundesrepublik Deutschland für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen entsteht. Seit langem setzen wir uns für ein solches Denkmal ein, das den Menschen gewidmet ist, die in der NS-Zeit wegen ihrer Homosexualität verfolgt und ermordet wurden. Seit 2001 ist dazu die Initiative „Der homosexuellen NS-Opfer gedenken", die unter dem Dach des LSVD arbeitet, mit zahlreichen Aktivitäten an die Öffentlichkeit getreten. Diese Arbeit beginnt nun Früchte zu tragen. Der im Oktober 2002 zwischen SPD und Bündnis 90 / Die Grünen geschlossene Koalitionsvertrag enthält die Aussage: „Wir setzen uns dafür ein, allen Opfern des Nationalsozialismus ein würdiges Gedenken zu bewahren. Parallel zur Errichtung des Denkmals für die ermordeten Juden Europas sowie des Denkmals für die ermordeten Sinti und Roma soll an zentraler Stelle in Berlin auch ein Gedenkort für die homosexuellen Opfer des NS-Regimes entstehen." Der Beirat der „Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas" hat auf seiner Sitzung vom 12.12.2002 nach einem Bericht des Beiratsmitglieds und LSVD-Sprechers Günter Dworek das Vorhaben begrüßt, an zentraler Stelle in Berlin einen Gedenkort für die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus zu schaffen. Dieser Beirat hat vom Deutschen Bundestag den Auftrag erhalten, sich schwerpunktmäßig mit dem Gedenken an die anderen Opfergruppen befassen. Von daher hat sein Votum erhebliches Gewicht. Zwischenzeitlich hat auch der Berliner Senat seine Unterstützung für das Projekt offiziell bekräftigt. Der Berliner Senator für Stadtentwicklung, Peter Strieder, hat schriftlich zugesichert: „Das Land Berlin unterstützt im Rahmen seiner Möglichkeiten das Ansinnen der Initiative ‚Der homosexuellen NS-Opfer gedenken‘ und wird den Standort für das Denkmal zur Verfügung stellen." Als Standort haben die Initiative und der LSVD ein Gelände am südöstlichen Rand des „Großen Tiergartens" in Berlin vorgeschlagen. Der Ort liegt in der Nähe zum Reichstag und gegenüber dem entstehenden Denkmal für die ermordeten Juden Europas. Das Bezirksamt Mitte von Berlin, in dessen Zuständigkeitsbereich der „Große Tiergarten" fällt, hat schriftlich versichert, dass es das Gelände als geeigneten Gedenkort für die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus ansieht. Nachdem somit Bezirk, Land und Bund grundsätzlich für das Projekt gewonnen werden konnten, drängen wir nun darauf, dass zügig weiter an der Realisierung gearbeitet wird. Als nächster Schritt sollte sich der Deutsche Bundestag mit diesem Vorhaben befassen und einen Grundsatzbeschluss zur Errichtung des Denkmals herbeiführen. Es geht um ein Denkmal der Bundesrepublik Deutschland für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen. Deshalb ist das Parlament der Ort, an dem letztlich die Entscheidung über die Errichtung und Finanzierung getroffen werden sollte. Die Gestalt des Denkmals sollte danach über einen künstlerischen Wettbewerb gefunden werden. Weitere Informationen unter www.gedenk-ort.de |
Belgien öffnet Ehe für Lesben und Schwule Ende Januar beschloss das belgische Parlament, die Ehe auch für Lesben und Schwule zu öffnen. Der LSVD beglückwünschte die belgischen Freundinnen und Freunden, die seit Jahren für gleiche Rechte für Lesben und Schwule kämpfen, zu diesem großartigen Erfolg. Ihr Engagement und ihre Ausdauer haben diesen erst möglich gemacht. Belgien ist nunmehr nach den Niederlanden das zweite Land, das die Ehe auch für Lesben und Schwule öffnet. Unsere belgischen Freundinnen und Freunde sind zuversichtlich, bald auch das gemeinsame Sorge- und Adoptionsrecht sowie die Eheschließung von binationalen Paaren zu erstreiten. Bislang ist für binationale Paare in Belgien zwar der Aufenthalt geregelt, die Eheschließung bleibt aber belgischen und niederländischen Staatsbürgern vorbehalten. Erfreulich ist, dass auch die Flämischen Christdemokraten (CDenV) mehrheitlich der Gesetzesvorlage zugestimmt haben. Der LSVD nahm dieses Votum der flämischen Christdemokraten zum Anlass, Frau Merkel und ihre Parteifreunde von der CDU Deutschlands aufzufordern, sich an den Flamen ein Beispiel zu nehmen und endlich Schluss zu machen mit der Blockade von gleichen Rechten für eingetragene Lebenspartnerschaften! |
Neue Beratungshotline für Lesben, Schwule und ihre Kinder Mitte Januar wurde die neue LSVD-Beratungshotline für Lesben, Schwule und ihre Kinder freigeschaltet. Viele Lesben und Schwule haben eigene Kinder, tragen Verantwortung für deren Erziehung und Wohlergehen. Trotz erster gesetzlicher Verbesserungen sind Kinder, die in gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften aufwachsen, rechtlich und finanziell schlechter abgesichert als andere Kinder. Insbesondere die fehlende Möglichkeit zur Stiefkindadoption entzieht den Kindern Versorgungsansprüche und sorgt für Unsicherheit. Das kann nicht im Interesse des Kindeswohls sein. Das Angebot der neuen LSVD-Beratungshotline will alle Fragen zu Familienalltag, Familienplanung und Familienrecht abdecken und richtet sich an alle interessierten Regenbogenfamilien und solche, die es werden wollen. Die Hotline ist ein Baustein des LSVD Modellprojektes Regenbogenfamilien, das von Dr. Elke Jansen geleitet wird (siehe Rundgespräch Oktober 2002). Es wird ermöglicht durch die Unterstützung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Unter der Telefonnummer (0221) 92 59 61-26 steht Elke allen Interessierten jeden Mittwoch zwischen 17.00 und 19.00 Uhr zur Verfügung. |
LSVD Protest I Im November bezeichnete der CDU-Bundestagsabgeordnete Martin Hohmann die Entscheidung des britischen Oberhauses, homosexuellen Paaren das Adoptionsrecht zu gewähren, als „Denaturierung des Leitbildes der Familie", dem mit „aktiver Zivilcourage" begegnet werden müsse. Darüber hinaus machte er die Tolerierung von Homosexualität für das „größte Problem der deutschen Gesellschaft, ihrem Bevölkerungsrückgang" verantwortlich. Diesen bezeichnete er als „schleichendes Siechtum". In seinen Äußerungen zur Homosexualität wirft der CDU-Abgeordnete Lesben und Schwulen gerne vor, sie stellten sich außerhalb von „Gottes Geboten" und außerhalb der „naturgesetzlichen Lebensordnung". Der LSVD protestierte in einem Schreiben an die CDU-Partei- und Fraktionsvorsitzende gegen diese Äußerungen ihres Fraktionskollegen und legte Frau Merkel nahe, die beleidigenden Äußerungen in der Fraktion zu klären und zurechtzurücken. Darüber hinaus forderte der LSVD Frau Merkel auf, sich öffentlich von diesen Entgleisungen zu distanzieren. Bislang erfolgte keine Reaktion. |
LSVD Protest II Ebenfalls im November protestierte der LSVD gegen Äußerungen des CSU Generalsekretärs Goppel, der den Berliner Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit persönlich wegen dessen gleichgeschlechtlicher Partnerschaft attackierte. Laut AFP-Meldung vom 22. November 2002 hatte Goppel auf einer Veranstaltung des CSU-Ortsverbandes in Aschheim gesagt, "Wowereit und Partner, die allabendlich versuchen, der Biologie ein Schnippchen zu schlagen und keinen Erfolg haben", würden von der Regierung auf eine Stufe gestellt mit Vater und Mutter, die ein ganzes Leben lang zusammen seien. Goppel beleidigte mit seinen dumpfen Stammtischparolen alle Lesben und Schwulen im Land. Bierzeltpolitik auf dem Rücken von Minderheiten vergiftet das politische Klima und leistet extremistischen Tendenzen Vorschub. Der LSVD verlangte vom CSU-Vorsitzenden, die diskriminierenden Äußerungen seines Generalsekretärs zurückzuweisen. Auch Stoiber sprach im Wahlkampf von Toleranz gegenüber Lesben und Schwulen. Darunter verstehen wir etwas anderes. Darüber hinaus forderten wir vom CSU-Vorsitzenden ein positives Signal im Umgang seiner Partei mit dem Thema Lesben und Schwule. Mitte Dezember meldete sich der persönliche Referent des CSU-Vorsitzenden, Herr Dr. Sommer, telefonisch bei unserem Vorstandsmitglied Manfred Bruns und richtete ihm im Auftrag von Dr. Stoiber aus, dass dieser sich von der Äußerung Goppels distanziere; sie entspreche nicht der Auffassung der CSU. Herr Dr. Sommer fügte hinzu, Goppel habe wegen seiner Äußerung viel Kritik erfahren. Bei der Bewertung seiner Äußerung solle man berücksichtigen, dass sie in einem Bierzelt gefallen sei. Wir waren es bisher gewohnt, dass Briefe an Stoiber nicht beantwortet werden. Der Anruf aus München ist hoffentlich ein gutes Zeichen für die Zukunft! |
Landesverbände aktuellLSVD Baden-Württemberg Am 01. Februar 2003 fand in Stuttgart die 6. Verbandstag des Landesverbandes Baden-Württemberg statt. Manfred Bruns informierte alle Anwesenden zur aktuellen Situation zum Lebenspartnerschaftsgesetz und zum -ergänzungsgesetz. Wichtigstes Anliegen war dem Vorstand die Einführung einer Geschäfts- und einer Finanzordnung. Beide wurden vom Verbandstag mit Mehrheit angenommen. Gleichzeitig fanden Wahlen zum Vorstand statt. Die Amtszeit von Ute Sommerrock (Mannheim), Suse Enchelmayer (Backnang) und Helmuth Bühler (Stuttgart/Bad Mergentheim) endeten. Uli Gass (Stuttgart) trat von seinem Amt zurück. Ute kandidierte aus gesundheitlichen Gründen nicht wieder. Der neue Landesvorstand setzt sich nunmehr wie folgt zusammen: Helmuth Bühler, Suse Enchelmayer (Schatzmeisterin), Antje Ferchau (Bretzfeld), Mathias Henze (Mannheim), Rebekka Hölzle (Haitingen) und Harald Immer (Stuttgart). Der Vorstand bedankt sich bei Ute für ihre zweijährige Tätigkeit und ihre Aktivitäten im Raum Mannheim. Uli Gass gilt unserer Dank für seine fünfjährige sehr aktive und erfolgreiche Tätigkeit im Vorstand, sowie seine unermüdliche Aufbauarbeit im Bereich Gay & Gray. Diese Arbeit möchte Uli außerhalb des Vorstandes fortsetzen. ILSE Süd / LesFam Die Gruppe ILSE Süd / LesFam gibt für das Jahr 2003 folgende Termine bekannt: Familientreffen Darüber hinaus soll es wieder ein Campingwochenende am Bodensee geben. Der genaue Termin steht noch nicht fest. Die Gruppe ist zu ereichen über Ilse.lesfam@lsvd.de oder unter 07946/947927 (Sonja). |
LSVD Berlin-Brandenburg LSVD rügt Berliner Boulevardblatt „B.Z." Der LSVD Berlin-Brandenburg e.V. fordert eine offizielle Entschuldigung von „B.Z."-Chefredakteur Georg Gafron. Die Berliner Boulevardzeitung hatte unter der Schlagzeile "Schmuddelsex im Reichstag" im Januar mehrfach über einen angeblichen Skandal im Reichstag in großer Aufmachung berichtet. Dabei schürte das Blatt in unerträglicher Art und Weise Vorurteile gegenüber Homosexuellen. In Wahrheit handelte es sich um einen deutschen Bundestagsmitarbeiter, der für seinen ebenfalls beim Bundestag angestellten polnischen Liebhaber (in der Probezeit und mit einem Deutschen verpartnert) illegal einen Mitarbeiterausweis ausgestellt hatte. Daraufhin wurde der Mitarbeiter in der Probezeit entlassen und der Festangestellte versetzt. Die „B.Z." mutmaßte daraufhin über „Besenkammer-Sex" und sah trotz dünner Faktenlage einen „Schmuddel-Skandal" im „Homo-Milieu". LSVD-Sprecher Alexander Zinn forderte eine Entschuldigung des Chefredakteurs, dessen Blatt „Schmuddel-Journalismus" betreibe und unsachlich und von Gerüchten und Unterstellungen durchsetzt berichte. „Auch Boulevardblätter sollten zur Kenntnis nehmen, dass es kein Schwulen-Milieu mehr gibt und auf diese Schlagworte bei ihrer Berichterstattung verzichten", so Jörg Litwinschuh, Geschäftsführer des Zentrums MILES. Der Landesverband prüft, ob er eine förmliche Beschwerde beim Deutschen Presserat einreicht, die zu einer Rüge und eventuell einer Gegendarstellung führen kann. Zentrum MILES und GLADT e.V. (i. G.) veranstalten Türkeitagung Das interkulturelle Zuwanderungszentrum für MigrantInnen, Lesben und Schwule (MILES) veranstaltet vom 7. bis 9. November 2003 gemeinsam mit dem Verein (i. G.) GLADT (Gays & Lesbians aus der Türkei) das „1. bundesweite Treffen türkeistämmiger Homosexueller". Drei Tage lang werden Interessenverbände, Wissenschaftler, Politiker und Medienvertreter im Rathaus Schöneberg über die Bedürfnisse les-bi-schwuler und transgender Türken, Kurden sowie Deutsche türkischer Herkunft diskutieren. Weitere Informationen können ab März unter www.berlin.lsvd.de abgerufen werden. Zum Jahreswechsel 2003/2004 sollen die Ergebnisse der Tagung veröffentlicht werden. Zur gleichen Zeit will das Zentrum MILES das Buch „Homosexualität und Euro-Islam" herausgeben, das die einjährige gleichnamige Vorlesungsreihe im LSVD Berlin-Brandenburg e.V. dokumentieren soll. Einladung zum Seminar „Aktiv im LSVD" (12.-13.4. in Berlin) Der LSVD Berlin-Brandenburg e.V. lädt bundesweit LSVD-Mitglieder und Neu-Interessenten zum Seminar „Aktiv im LSVD" ein. Das LSVD Bildungswerk e.V. veranstaltet das Seminar vom 12. bis 13. April im Jugendhotel „Hostel am Flussbad" unweit der Köpenicker Altstadt am Dahmeufer. Infos über das LSVD Bildungswerk e.V. oder berlin@lsvd.de (Jörg Litwinschuh). |
LSVD Hessen Wir können auf ein erfolg- und ereignisreiches Jahr 2002 zurückblicken. Hier einige Informationen über die neuesten Entwicklungen im Landesverband Hessen. Bei unserem Verbandstag am 16. November wurden zwei neue Vorstandsmitglieder gewählt: Christoph Schuke und Bernd Altenkirch. Drei der bisherigen Landessprecher, Erich Rossel, Marwin Merkel-Zurek und Attila Berecz-Chulthahut, bleiben auch weiterhin aktiv. Als gemeinsame Aktionen des neuen Vorstands haben wir eine Informationsveranstaltung zur Landtagswahl organisiert, die gut besucht war. Auf unserer Homepage kann man die Wahlprüfsteine, die Reaktion der Parteien, unsere Auswertung und die Folgediskussionen nachlesen. Die Informationen sind lesenswert, auch wenn die Wahl schon hinter uns liegt. Ihr könnt Euch auf eine Neugestaltung unserer Homepage www.hessen.lsvd.de freuen. Ab Mitte Februar soll sie ins Netz gestellt werden. Wir danken Attila für die bisherige Betreuung der Homepage und wünschen Bernd bei der weiteren Gestaltung viel Erfolg. Unsere monatlichen Treffen, Aktionen und unser Beratungsangebot könnt Ihr immer aktuell auf der Homepage einsehen. Erneut geht an Euch die Bitte, uns unter hessen@lsvd.de Eure neue oder geänderte e-Mail-Adresse zuzuschicken, damit wir Euch über aktuelle Entwicklungen und Aktionen informieren können. (Erich Rossel) |
Neugründung des LSVD NRW Am Freitag, den 21.3.2003 findet um 19.00 Uhr die Versammlung zur Neugründung des LSVD NRW im Kölner Schulz in Köln statt. Alle nordrhein-westfälischen Mitglieder des LSVD sowie interessierte Lesben und Schwule sind eingeladen, an der Gründungsversammlung teilzunehmen und damit die Lesben- und Schwulenpolitik in NRW voranzutreiben und zu unterstützen. LSVD Dortmund Neue Chance für LSVD Dortmund Im LSVD Dortmund war es in den letzten Monaten ruhig geworden. Zwar läuft noch das Schwule Überfalltelefon. Doch wegen der fehlenden Werbung nach der Insolvenz des LSVD NRW gingen die Beratungen gegen Null. Eigene finanzielle Mittel für das Anti-Gewalt-Projekt (AGP) fehlen dem LSVD Dortmund, so dass von der Substanz gelebt wird, die nur den Erhalt des Nötigsten erlaubt. Die öffentlichen Gelder für das AGP wurden 2002 über das Schwule Netzwerk NRW verteilt. Der Dortmunder LSVD-Vorstand entschied sich jedoch dagegen, dort Mittel zu beantragen. Der angebotene Vertrag war mit zu großen Risiken behaftet, als dass er von einem ehrenamtlichen Vorstand hätte unterschrieben werden können. Bestätigt wurde diese Ansicht durch Probleme anderer Dortmunder Vereine, die zuvor zugesagte Mittel nicht ausgezahlt bekamen. Dies steht offenbar im Zusammenhang mit unrealistischen Abrechnungsanforderungen durch das Netzwerk, die eine Folge der auch dort vom Landesrechnungshof durchgeführten Prüfungen zu sein scheinen. Dem Ehrenamt wird mit dieser Politik das Wasser abgegraben, wie der LSVD Dortmund in einem Protestschreiben an die zuständige Ministerin kritisierte. Neuer landesweiter Träger ist seit Jahresbeginn das Kölner Sozialwerk für Lesben und Schwule, dass zurzeit die Koordinierungsstelle neu besetzt. Außerdem soll die Anti-Gewalt-Arbeit für Lesben verstärkt werden. Dazu fehlen in Dortmund im Moment aber die personellen Voraussetzungen. Neuer Vorstand gesucht Auf der nächsten Mitgliederversammlung des LSVD Dortmund am 27. März 2003 soll dieses Thema mit den Mitgliedern diskutiert werden. Dabei steht auch die Neuwahl des Vorstands an. Die bisherigen Mitglieder stehen nach mehrjähriger Amtszeit nicht mehr zur Verfügung. Sie wollen sich allerdings weiter in der Beratungsarbeit engagieren, soweit der Verein diese fortführen möchte. Gesucht werden daher mindestens drei Männer und Frauen, die LSVD-Interessen vor Ort vertreten möchten. Neben dem AGP-Projekt, zu dem nicht zuletzt auch die Zusammenarbeit mit der Dortmunder Polizei gehört, haben wir uns immer wieder zum Thema Lebenspartnerschaft engagiert. Außerdem sind wir maßgeblich im Schwul-lesbischen Arbeitskreis Slado vertreten. Dieser veranstaltet das Schwul-lesbische Straßenfest in Dortmund und vertritt die Interessen der Lesben und Schwulen am Runden Tisch des Oberbürgermeisters. Sollte es keine KandidatInnen für die Vorstandsämter geben, wird die Auflösung des LSVD Dortmund vorgeschlagen. Wer mehr erfahren möchte, was an zeitlichem Engagement usw. bisher üblich war, kann sich per Email an dortmund@lsvd.de oder an André, T. (0231) 121823 wenden. (André Zwiers) LSVD Köln Interkulturelle Projekte 2003 Vorrangiges Ziel ist es, die bestehenden Gruppen zu vernetzen und gemeinsame
Projekte zu entwickeln. Wir wollen auch in 2003 eine interkulturelle Woche
durchführen, die Akzeptanz von Schwulen und Lesben aus anderen Kulturen steigern
und die kulturelle Vielfalt in Köln ausbauen. Die Beratungsarbeit der Gruppe
binationaler Paare (Binats and friends) in Köln soll verstärkt und ausgebaut,
die Öffentlichkeitsarbeit von Yachad unterstützt werden. Der LSVD Köln hat
diesbezüglich im interkulturellen Bereich bereits Kontakte zur Stadtverwaltung
und Landesinstitutionen (Landeszentrale für Zuwanderung und
Bundesarbeitsgemeinschaft der Immigranten Verbände) geknüpft. Der LSVD Köln hat sich vorgenommen, im Jahr 2003 ein Antidiskriminierungsprojekt zu initiieren. Dieses soll sich insbesondere mit der Diskriminierung von Lesben und Schwulen in der Arbeitswelt befassen. Arbeitgeber, Betriebsrat und Belegschaft sind sich oft des Problems nicht bewusst, mit dem lesbische oder schwule KollegInnen zu kämpfen haben. Noch immer fehlt vielen homosexuellen Beschäftigten das nötige Selbstbewusstsein, um ein „normales" Leben auch am eigenen Arbeitsplatz zu leben. Anstatt zur eigenen sexuellen Orientierung, zur gleichgeschlechtlichen Partnerin oder zum gleichgeschlechtlichen Partner zu stehen, wird die Freizeitgestaltung aus Angst vor Vorurteilen, beruflicher Benachteiligung oder Mobbing lieber totgeschwiegen. Die daraus resultierende Situation des „Versteckspielens" provoziert jedoch Ausgrenzung anstatt sie zu vermeiden. Die wahren Lebensumstände werden vor Vorgesetzten und KollegInnen verschwiegen und führen somit zu einer enormen psychischen Belastung der Betroffenen. Konsequenzen daraus sind: Die Gefahr des Mobbings wächst, die psychische Belastung steigt, führt zum Leistungsabfall der lesbischen Arbeitnehmerin oder des schwulen Arbeitnehmers und somit auch zur Behinderung des eigenen beruflichen Weiterkommens. Wir vertreten die Auffassung, dass diesen Problemen durch die gezielte Schaffung eines Problembewusstseins innerhalb betrieblicher Strukturen zum Wohle aller entgegengewirkt werden kann. In Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern (z.B. den Gewerkschaften) sollen Lösungen entwickelt und den Arbeitgebern und Betriebsräten Auswege aus dieser Problemsituation aufgezeigt werden. Mitmachen beim CSD 2003 Köln! Der CSD findet in Köln vom 4. bis 6. Juli 2003 statt. Wir werden wieder mit einem LSVD-Wagen an der Parade am 6. Juli teilnehmen. Wer Interesse hat mitzumachen, kann sich jetzt schon beim Vorstand melden. T. (0221) 2584854, e-mail: koeln@lsvd.de (Frank Pohl) |
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